Die Waffenruhe im Jemen scheint den Vereinten Nationen zufolge nicht zu halten. Er sei angesichts zahlreicher Berichte über Verstöße sehr beunruhigt, sagte der UNO-Sondergesandte Ismail Ould Cheikh Ahmed am Freitag. Er rief die Konfliktparteien auf, die vereinbarte Feuerpause einzuhalten und humanitäre Hilfe in die am stärksten von den Kämpfen betroffenen Gebiete zu lassen.

Vertreter der jemenitischen Regierung und der Houthi-Rebellen hätten am vierten Tag der Friedensgespräche in der Schweiz zugesagt, sich an die seit Dienstag geltende Waffenruhe zu halten. Die Gespräche sollen am Samstag fortgesetzt werden. Eine erste Verhandlungsrunde in Genf im Juni hatte keinen Durchbruch gebracht.

Waffenstillstand muss eingehalten werden

Die Houthi-Rebellen haben weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Die schiitischen Houthis kämpfen nach eigener Darstellung gegen die Korruption im Land und gegen die Al-Kaida. Die Koalition, die die Regierung unterstützt, sieht in den Rebellen dagegen den Versuch des schiitischen Iran, seinen Einfluss in der Region auszuweiten.

Nach einem Telefongespräch mit dem Mitglied der Königsfamilie von Abu Dhabi, Scheich Mansour Bin Sayed Al-Nahyan, rief auch US-Präsident Barack Obama "dringend" zur Einhaltung des Waffenstillstandes auf. Alle Konfliktparteien sollten den Waffenstillstand respektieren und nach einer diplomatischen Lösung für den Konflikt suchen, sagte Obama nach Angaben des Weißen Hauses vom Freitagabend (Ortszeit).