Dabei hatte die regimenahe Koalition "Wegen der Liebe zu Ägypten" alle 60 Listenplätze ergattert. Im Norden der instabilen Sinai-Halbinsel begann die Abstimmung nach Angaben der Zeitung mit hohen Sicherheitsvorkehrungen für die Richter, die die Wahllokale überwachen sollen. Vergangene Woche waren in der Provinzhauptstadt Al-Arish mehrere Menschen, darunter ein Richter, bei einem Anschlag von Jihadisten getötet worden.

Insgesamt werden 596 neue Volksvertreter gewählt. Ägypten wird seit der Auflösung des von Islamisten dominierten Parlaments im Jahr 2012 ohne Abgeordnetenhaus regiert. Anfang Juli 2013 stürzte das Militär nach Massenprotesten den ersten frei und demokratisch gewählten Präsidenten, den Islamisten Mohammed Mursi. Seine Muslimbruderschaft, Gewinner der letzten Parlamentswahl im Jahr 2011, wurde verboten und durfte zu dieser Wahl nicht antreten.

Seit Juni 2014 ist der ehemalige Armeechef Abdel Fattah Al-Sisi das Staatsoberhaupt. Er regiert Ägypten mit Hilfe von Dekreten.