Zwei Selbstmordattentäterinnen haben bei einem Doppelanschlag im Norden Kameruns am Samstag fünf Menschen mit in den Tod gerissen. Die beiden Frauen sprengten sich in der Ortschaft Dabanga in die Luft, wie der Gouverneur der Region Hoher Norden, Midjiyawa Bakari, erklärte. Zwei am Einsatz gegen die Islamistengruppe Boko Haram beteiligte Soldaten seien bei den Anschlägen schwer verletzt worden.

Es handelte sich um die ersten Selbstmordattentate in Dabanga. Der Ort liegt an der Grenze zu Nigeria. 2013 war dort eine französische Familie von Boko-Haram-Kämpfern entführt worden. Die drei Erwachsenen und vier Kinder kamen nach zwei Monaten wieder frei.

Ziele von Boko Haram

In der Region Hoher Norden hatten sich vor einer Woche vier junge Frauen in die Luft gesprengt. Bei den Anschlägen nahe der Stadt Fotokol wurden fünf Menschen getötet. Fotokol war bereits mehrmals Ziel von Boko-Haram-Attacken.

Kamerun beteiligt sich an einer regionalen Militärkoalition gegen die Extremistengruppe, die seit dem Jahr 2009 mit Gewalt für einen islamistischen Staat im Norden Nigerias kämpft. Dabei wurden mindestens 17.000 Menschen getötet und mehr als 2,5 Millionen aus ihren Häusern vertrieben. Durch den internationalen Militäreinsatz wurde Boko Haram zwar geschwächt, doch die Islamisten verüben weiterhin Anschläge in Nigeria und den angrenzenden Staaten.