Präsident Wladimir Putin widme dem Vorfall seine maximale Aufmerksamkeit, betonte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag im Staatsfernsehen. Noch am selben Tag wollte Russland Sanktionen gegen die Türkei bekannt geben.

Russland rufe alle Partner der Türkei und insbesondere die USA auf, künftige Handlungen der Regierung in Ankara zu beeinflussen. "Es ist verboten, sich an Russland zu vergreifen", sagte Peskow im Interview, das die Agentur Interfax im Voraus in Auszügen veröffentlichte.

Im Streit um die Darstellung des Abschusses vom Dienstag warf der enge Vertraute Putins der Türkei vor, Beweise zu manipulieren. Der russische Su-24-Bomber sei nicht wie von Ankara behauptet in den türkischen Luftraum eingedrungen, betonte Peskow. Eine von der Türkei präsentierte Karte sei manipuliert.

Putins Gespräche mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande über den Kampf gegen den Terrorismus bezeichnete Peskow als "vielversprechend". Das Treffen am Donnerstag sei sehr positiv gewesen, sagte er. Russische und französische Militärs würden bereits Informationen über ihre Kampfeinsätze in Syrien austauschen.

Türkei: Russland-Reisen verschieben

Die Türken sollen nach dem Willen ihrer Regierung auf alle Russlandreisen verzichten, die nicht unbedingt nötig sind. Das Außenministerium erklärte am Samstag, die Empfehlung sei eine Reaktion auf Probleme, mit denen Bürger zurzeit in Russland konfrontiert seien.

Die Erklärung der Regierung ist die jüngste Maßnahme im Streit zwischen beiden Staaten seit dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges in Syrien durch die türkische Luftwaffe. Am Freitag hatte Russlands Außenminister Sergej Lawrow angekündigt, dass die Visafreiheit mit der Türkei ab Januar aufgehoben werde. Präsident Wladimir Putin fordert eine Entschuldigung für den Abschuss. Dies lehnt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ab, weil das Flugzeug nach türkischer Darstellung den Luftraum des Landes verletzt hatte.