Die mazedonische Polizei hat am Samstag an der Grenze zu Griechenland Flüchtlinge mit Tränengas zurückgetrieben. Eine Gruppe hatte nach Beobachtungen eines Augenzeugen die Beamten mit Steinen attackiert. Mazedonische Soldaten begannen mit dem Bau eines Grenzzauns zu Griechenland, um nach Angaben der Regierung die Flüchtlingsströme besser steuern zu können.

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Die etwa drei Meter hohen Stahlpfosten wurden von Soldaten in den schlammigen Boden gerammt. Zwei Tage zuvor hatten Hunderte Migranten an der Grenze versucht, einen Stacheldrahtzaun einzureißen. Einige warfen Steine auf die Grenzpolizisten, während andere riefen: "Wir wollen nach Deutschland."

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In den vergangenen Wochen haben Mazedonien und andere Balkanstaaten damit begonnen, nur noch Flüchtlinge aus den Konfliktstaaten Syrien, Afghanistan und Irak die Einreise zu erlauben. Die Vereinten Nationen warfen Mazedonien deswegen am Dienstag vor, 1000 Flüchtlinge auszusperren. Etwa 200 Menschen, darunter viele aus dem Iran, Bangladesch und Pakistan, waren in den Hungerstreik getreten.

Seitdem kam es auch wiederholt zu gewalttätigen Protesten. Anlass für den Zusammenstoß war offenbar, dass sich ein Flüchtling bei dem Versuch, auf einen Zug zu klettern, einen Stromschlag und schwere Verbrennungen zuzog. Einem Reuters-Fotografen zufolge griff daraufhin eine wütende Menge die mazedonischen Polizisten an, die mit Gasgranaten feuerten.