Die 1,6 Millionen in Italien lebenden Muslime treffen sich regelmäßig in oft improvisierten Gebetsräumen wie Garagen, Lagerhallen oder Kellern. Allein in Rom wurden 30 davon gezählt, in ganz Italien sind es nach Angaben des Innenministeriums rund 800. "In Italien gibt es vier anerkannte Moscheen und 800 muslimische Gebetsorte. Wir wollen die illegalen und geheimen Treffpunkte schließen, nicht um die Religionsfreiheit zu verhindern. Wir wollen, dass die Gebetsorte den Regeln entsprechen", betonte der italienische Innenminister Angelino Alfano.

Muslime stellen 33 Prozent aller Ausländer in Italien. Seit dem vergangenen Jahr ist diese Zahl um 40.000 Personen geschrumpft, was hauptsächlich der Abwanderung infolge der Krise zuzuschreiben ist.

58 Prozent der in Italien lebenden Muslime sind Männer. Sie stammen mehrheitlich aus Nordafrika, vor allem aus Ägypten, Tunesien und Marokko. Marokkaner machen mit einem 29-prozentigen Anteil die größte muslimische Gemeinschaft in Italien aus.

Laut dem Innenminister lebt die größte muslimische Gemeinschaft im Nordwesten Italiens (39 Prozent aller Moslems). Die Regionen mit der stärksten muslimischen Präsenz sind die Lombardei (26,5 Prozent), die Emilia Romagna (13,5 Prozent), Venetien und Piemont (mit jeweils 9 Prozent). In der Stadt Mailand sind 120.000 Moslems etabliert, davon fast 45.000 Ägypter. In Rom sind es 90.000, davon 32.000 Migranten aus Bangladesch. Turin zählt 53.000 Moslems, davon 27.000 Marokkaner. Die meisten islamischen Zentren befinden sich in Bologna, Novara und Venedig. Die islamische Gemeinschaft wächst auch dank Italienern - rund 70.000 Personen - die zum Islam übergetreten sind.