Nach dem Tod eines Polizeihundes bei dem Einsatz gegen den mutmaßlichen Drahtzieher der Pariser Anschläge, Abdelhamid Abaaoud, bekommt Frankreich Ersatz aus Russland. Der französische Innenminister Bernard Cazeneuve nahm am Freitag ein entsprechendes Angebot seines russischen Amtskollegen Wladimir Kolokolzew an.

Die Ankündigung, Frankreich einen Hundewelpen zu schenken, sei "eine sehr starke und außergewöhnliche symbolische Geste", schrieb Cazeneuve in einem Brief an Kolokolzew, der der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Der französische Innenminister versicherte, dass dem angebotenen deutschen Schäferhund der bestmögliche Empfang bereitet werde.

Auftritt im russischen Fernsehen

Die siebenjährige Polizeihündin Diesel war am 18. November bei dem Polizeieinsatz gegen den belgisch-marokkanischen Jihadisten Abaaoud im Pariser Vorort Saint-Denis getötet worden. Daraufhin wurde das Tier im Kurznachrichtendienst Twitter unter dem Solidaritätsschlagwort #JeSuisChien (ich bin Hund) massenhaft betrauert. Kolokolzew bot Frankreich einen zwei Monate alten Schäferhund namens Dobrinja an. Er ist nach dem mittelalterlichen russischen Ritter Dobrinja Nikitsch benannt, der für seine Stärke, Güte und seinen Mut bekannt wurde.

Das russische Außenministerium veröffentlichte gar Fotos und ein Video von dem Welpen, wie er mit einem Ball spielt. Selbst im russischen Fernsehen trat das Tier bereits auf. Dobrinja lebt in einem Zentrum für Polizeihunde in der Umgebung von Moskau, wie der russische Fernsehsender Channel One berichtete. Bevor der Schäferhund nach Frankreich kommen kann, muss er tiermedizinische Untersuchungen durchlaufen und dann in Quarantäne.

Bei islamistischen Anschlägen waren am 13. November in Paris 130 Menschen getötet worden. Der französische Staatschef Francois Hollande intensivierte daraufhin den Kampf gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien und setzt dabei auch auf eine engere Abstimmung mit der ebenfalls in Syrien aktiven russischen Armee.