"Die Nationalität des Flugzeugs war nicht bekannt und die Einsatzregeln wurden auf automatische Weise angewendet", erklärten die türkischen Streitkräfte am Mittwoch.

Sie versicherten zudem, sich nach dem Abschuss am Dienstag bemüht zu haben, die Piloten zu finden und zu retten. Demnach kontaktierten sie auch das russische Militär, um ihre Bereitschaft zu "jeder Form der Kooperation" kundzutun.

Bereits zuvor hatte sich die türkische Regierung um Deeskalation bemüht. Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, die Türkei habe "nicht die Absicht, diesen Zwischenfall hochzuspielen." Die türkische Armee hatte am Dienstag ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen, das ihren Angaben zufolge in den türkischen Luftraum eingedrungen war. Die russische Armee bestritt dagegen, dass das Flugzeug die Grenze von Syrien überquert hatte, und Außenminister Sergej Lawrow sprach von einer "geplanten Provokation" der Türkei.

"Wiederholt Zwischenfälle"

Russland fliegt seit September zur Unterstützung des syrischen Machthabers Bashar al-Assad Luftangriffe in Syrien, wobei es neben der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) auch andere Rebellengruppen angreift, darunter auch Verbündete der Türkei. An der Grenze kam es bereits wiederholt zu Zwischenfällen zwischen russischen und türkischen Kampfflugzeugen. Nach dem Abschuss des Flugzeugs, bei dem ein Pilot ums Leben kam, während der andere gerettet werden konnte, mahnten die westlichen Staaten beide Seiten zur Zurückhaltung.

Ein US-Militärvertreter äußerte sich besorgt über die Ankündigung Russlands, hochentwickelte Luftabwehrraketen vom Typ S-400 bei Latakia im Nordwesten Syriens zu stationieren. "Es ist ein fähiges Waffensystem, das eine bedeutende Bedrohung für alle darstellt", sagte er am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Auch die USA fliegen in Syrien Luftangriffe auf die IS-Miliz. Um versehentliche Zusammenstöße im Luftraum zu vermeiden, gibt es inzwischen Absprachen zwischen dem US-Militär und den russischen Streitkräften.