Derzeit sitzen fast 3.200 Flüchtlinge aus Kuba in Costa Rica fest. Nachdem das Nachbarland Nicaragua seine Grenzen geschlossen hat, können die Kubaner ihre Reise durch Mittelamerika in die Vereinigten Staaten vorerst nicht fortsetzen. Beobachter vermuten, dass Nicaragua aus Solidarität mit seinem Verbündeten Kuba die Reise der karibischen Flüchtlinge stoppen will.

In den vergangenen Wochen hatten immer mehr Kubaner ihre Heimat Richtung USA verlassen. Wegen des Endes der Eiszeit zwischen Washington und Havanna befürchten sie offenbar, bald nicht mehr so einfach wie bisher eine Aufenthaltserlaubnis in den Vereinigten Staaten zu erhalten.

Costa Ricas Außenminister Manuel Gonzalez forderte seine Kollegen dazu auf, "die Rhetorik sein zu lassen und endlich zu handeln". Die mittelamerikanische Bischofskonferenz brachte ihrerseits einen humanitären Korridor für die Kubaner ins Gespräch."Wir waren immer solidarisch mit den Migranten, besonders mit den nicaraguanischen Auswanderern", sagte der costa-ricanische Chefdiplomat Gonzalez. "Costa Rica hat sie aufgenommen und Hunderttausende Nicaraguaner in seine Wirtschaft integriert."

Nicaraguas stellvertretender Außenminister Denis Moncada warf Costa Rica hingegen vor, die Souveränität seines Landes zu verletzen. Die Regierung in San Jose lasse eine Massenflucht durch die Region zu und gefährde damit die nationale Sicherheit Nicaraguas, sagte er bei dem Treffen in San Salvador.