Der Fraktionschef der Republikaner und Stellvertreter Boehners, Kevin McCarthy, hatte am Donnerstag seine Kandidatur für das Amt des Parlamentspräsidenten ("Speaker of the House") zurückgezogen, weil er eine Mehrheit bei einer bevorstehenden Abstimmung nicht für gewährleistet angesehen hatte. Der Streit versetzte die Partei in eine erhebliche Schieflage. Die "Washington Post" sieht die Republikaner "an der Grenze, als funktionierende Partei zu sterben".

Grund ist eine Gruppe von rund 40 Abgeordneten vom rechten Parteirand, die extrem konservative Positionen durchsetzen will und innerparteilich Opposition betreibt. Die Abweichler hatten bereits Boehner zum Rückzug bewegt und damit die Krise in der Partei ausgelöst.

Bei der Suche nach einem neuen Kandidaten für den Posten des Parlamentspräsidenten ist die "Grand Old Party" weiter völlig zerstritten. McCarthy favorisiert den 45 Jahre alten Paul Ryan aus dem US-Bundesstaat Wisconsin. "Ryan ist der richtige Mann", sagte auch der Abgeordnete Darrel Issa. Ryans Sprecher dementierte und sagte, er sei derzeit kein Kandidat.