Nach dem Angriff auf eine Klinik der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) im afghanischen Kunduz werden noch immer 33 Menschen vermisst. Wie die Organisation am Donnerstag erklärte, fehlte von neun Patienten und 24 Mitarbeitern noch immer jede Spur. "Wir versuchen weiterhin, sie zu kontaktieren", hieß es in der Erklärung.

22 Todesopfer durch Bombenangriff

Es sei möglich, dass es in dem zerstörten Gebäude noch Leichen gebe, die noch nicht geborgen seien. Der MSF-Vertreter Guilhem Molinie sagte bei einer Pressekonferenz in Kabul, die Organisation stehe noch immer "unter Schock". "Wir haben viele Kollegen verloren", sagte er. Derzeit könne MSF wegen der gefährlichen Lage vor Ort auch nicht nach Kunduz zurückkehren.

Das Krankenhaus der Organisation war am Samstag bei einem US-Luftangriff zerstört worden. Dabei wurden mindestens 22 Menschen getötet - zwölf MSF-Mitarbeiter und zehn Patienten. Zu dem Beschuss laufen bereits drei Untersuchungen: eine der US-Armee, eine der afghanischen Behörden und eine der NATO.