Der frühere tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg will nicht erneut für den Vorsitz seiner konservativen Partei TOP09 kandidieren. Der 77-Jährige begründete seinen Rückzug am Montag mit seinem immer schlechter werdenden Gehör. Seinen Sitz im Parlament und sein Amt als Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses will der renommierte Politiker behalten.

Über die Nachfolge wird ein Parteitag im November entscheiden. Als aussichtsreichster Nachfolger für die Spitze der Oppositionspartei gilt der TOP09-Vizevorsitzende und Ex-Finanzminister Miroslav Kalousek.

Karel (Karl) Fürst zu Schwarzenberg entstammt einem fränkisch-böhmischen Adelsgeschlecht und lebte lange Zeit in Österreich und der Schweiz. Im Jänner 2013 verlor er die Präsidentenwahl an seinen linken Herausforderer Milos Zeman. Von 2007 bis 2013 war er mit einer Unterbrechung tschechischer Außenminister. Seine politische Karriere in Prag begann Schwarzenberg kurz nach der Wende von 1989 als Leiter der Präsidentenkanzlei unter dem 2011 gestorbenen Bürgerrechtler Vaclav Havel. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Marion-Dönhoff-Preis.