Bei Zusammenstößen zwischen der israelischen Armee und Palästinensern im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben ein junger Palästinenser getötet worden. Der 18-Jährige wurde nach Angaben von Polizei und Medizinern am Sonntag bei Unruhen in Tulkarem im Nordwesten des von Israel besetzten Gebietes durch Schüsse tödlich verletzt.

Im Süden Israels schlug unterdessen eine vom palästinensischen Gazastreifen aus abgefeuerte Rakete ein. Das Geschoss traf unbewohntes Gebiet, verletzt wurde nach Angaben der israelischen Armee niemand.

Zwei Palästinenser hatten am Samstag in Jerusalem Israelis mit Messern angegriffen, dabei wurden zwei Israelis getötet. Die Angreifer wurden von der israelischen Armee erschossen. Israel sperrte daraufhin die Jerusalemer Altstadt für Palästinenser. Bereits seit drei Wochen ist die Lage in der Altstadt rund um den für Juden und Muslime heiligen Tempelberg besonders angespannt, immer wieder gibt es Unruhen. Hintergrund ist eine Häufung religiöser Feste, die am Montagabend enden.

Schusswunden

Auch im Westjordanland war die Lage stark angespannt. Dort war am Donnerstagabend ein jüdisches Siedlerpaar in seinem Auto erschossen worden. Bei nachfolgenden Racheakten israelischer Siedler sowie Razzien und Kontrollen der Armee erlitten am Wochenende 77 Palästinenser Schusswunden durch scharfe Munition und Gummigeschosse, wie der Rote Halbmond mitteilte.

Im Gazastreifen hat die israelische Luftwaffe unterdessen einen Angriff als Reaktion auf einen Raketenbeschuss geflogen. Beschossen worden sei eine "Terroreinrichtung" der radikalislamischen Hamas im Norden des Küstengebiets, teilte Armeesprecher Peter Lerner Montag früh mit. Nähere Einzelheiten nannte er nicht. Zuvor war nach seinen Angaben eine Rakete aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels abgefeuert worden. Berichte über Verletzte habe es nicht gegeben. Einem Bericht der "Jerusalem Post" zufolge bekannte sich die Scheich Omar Hadid Brigade, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahe stehen soll, zu der Attacke.