Ungarn ist in den vergangenen Wochen zu einem der Brennpunkte in der europäischen Flüchtlingskrise geworden: Tausende Migranten sitzen dort fest und hoffen auf eine Weiterreise nach Nordeuropa. Zugleich steht das Land in der Kritik, da es an der rund 150 Kilometer langen EU-Außengrenze zu Serbien einen Stacheldrahtzaun errichten ließ, um die Einreise weiterer Flüchtlinge zu unterbinden.

Der ungarische Regierungschef Viktor Orban sieht die Ursachen der jüngsten Zuspitzung der Flüchtlingskrise in Deutschland. "Das Problem ist nicht ein europäisches Problem, das Problem ist ein deutsches Problem", sagte Orban am bei einem Besuch in Brüssel. Keiner der Flüchtlinge wolle "in Ungarn bleiben", "alle wollen nach Deutschland gehen", sagte Orban in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. Ungarn sieht sich wegen seiner Flüchtlingskrise zu Unrecht an den Pranger gestellt. "Unsere Arbeit besteht nur darin, sie zu registrieren", sagte Orban. Schulz entgegenete dem Ungarn, dies sei keine Problemlösung.

Orban live in Brüssel mit EU-Ratspräsident Donald Tusk: