Mit dabei sind der französische Innenminister Bernard Cazeneuve sowie der EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans und EU-Migrationskommissar Dimitris Avramapoulos.

In Calais sammeln sich seit Jahren Migranten, die in der Hoffnung auf bessere Asyl- und Arbeitsbedingungen nach Großbritannien wollen. Zeitweise campierten dort nach Schätzungen bis zu 3.000 Flüchtlinge. Viele versuchen, auf Zügen oder Lastwagen durch den Tunnel unter dem Ärmelkanal illegal nach Großbritannien zu gelangen. Nachdem die Sicherheitsvorkehrungen deutlich verstärkt wurden, ging der Andrang zuletzt zurück. Calais bleibt aber einer der Brennpunkte der Flüchtlingskrise.

Brüssel hat Frankreich wegen des Flüchtlingsandrangs in Calais bereits sieben Millionen Euro zugesagt. Paris hofft jetzt auf weitere Millionen-Hilfen.

Am Sonntag hatte Valls beim Sommertreffen seiner sozialistischen Partei in La Rochelle "Härte" und "Menschlichkeit" in der Flüchtlingskrise angekündigt. Wer vor "Krieg, Verfolgung, Folter und Diktaturen" flüchte, solle in Frankreich aufgenommen und geschützt werden. Nicht dulden will Valls dagegen Wirtschaftsmigranten, die illegal ins Land reisen. Frankreich rechnet in diesem Jahr mit 60.000 Flüchtlingen.

Frankreich erhielt indes am Montag Finanzhilfen von 5,2 Millionen Euro zur Bewältigung von Flüchtlingsströmen von der EU-Kommission. Der Vizepräsident der EU-Kommission Frans Timmermans, erklärte, die Lage in Calais erfordere vor allem ein gemeinsames und entschlossenes Vorgehen.

Die derzeitige Lage sei ein Symptom, eine "Krise größten Ausmaßes". Es handle sich um eine Krise mit europäischer Dimension, die eine europäische Antwort erfordere, erklärte Timmermans nach einem Treffen mit dem französischen Premier Manuel Valls und dessen Innenminister Bernard Cazeneuve.

EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos erklärte, der Notfonds helfe, den Druck auf Calais zu reduzieren und den Migranten menschlichen Beistand angesichts der extrem harten Bedingungen zu geben.