Berichten örtlichen Medien zufolge kam das öffentliche Leben in der Hauptstadt weitgehend zum Erliegen. Auch die einflussreiche katholische Kirche forderte Perez zum Rücktritt auf.

Der konservative Politiker lehnte erneut die gegen ihn gerichteten Anschuldigungen ab. In einem Radiointerview bekräftigte Perez, dass er im Amt bleiben werde, wie die Zeitung "Prensa Libre" berichtete. Vor allem in der Hauptstadt hatten sich zuvor Menschen mit Flaggen und Plakaten vor öffentlichen Gebäuden versammelt. Sie skandierten: "Präsident raus!". Viele Geschäfte in Guatemala-Stadt blieben geschlossen. Verschiedene Gruppen hatten zu den Kundgebungen aufgerufen.

Guatemala wird seit Monaten von einer Reihe von Korruptionsskandalen erschüttert. Die Staatsanwaltschaft hatte in dieser Woche dem Präsidenten erneut Korruption vorgeworfen und ihn zum Rücktritt aufgefordert. Am Freitag war die frühere Vizepräsidentin Roxana Baldetti wegen illegaler Bereicherung festgenommen worden.

Auch Perez steht in Verdacht, für Betrug unter anderem im Zollwesen verantwortlich zu sein. In den nächsten Wochen soll das Parlament über einen Antrag zur Aufhebung seiner Immunität entscheiden. Am 6. September wird in Guatemala ein neuer Präsident gewählt. Perez, dessen Amtszeit bis Jänner geht, kann nicht noch einmal antreten.