Nach dem Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der libyschen Küste sind bis Freitagvormittag 82 Leichen geborgen worden. Über 100 Menschen werden noch immer vermisst, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen Mitarbeiter der Hilfsorganisation Roter Halbmond, Ibrahim al-Attoushi. Etwa 198 Personen wurden demnach gerettet.

Der britische Sender BBC zeigte Freitag früh Fernsehbilder von zahlreichen Leichensäcken. Mindestens 100 Leichen seien in das Krankenhaus von Zuwara westlich von Tripolis gebracht worden, sagte ein Anrainer dem Sender. Zuwara nahe der tunesischen Grenze ist eine Hochburg von Schleppern, die Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Italien bringen. Libyen ist zum wichtigsten Ausgangspunkt für Fluchten über das Mittelmeer geworden.