Mehr als 2000 Flüchtlinge sind seit Anfang 2015 bei Seefahrten über das Mittelmeer ums Leben gekommen. Im Vergleichszeitraum 2014 waren es 1674, berichtete die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag. Im Gesamtjahr 2014 waren 3279 Todesopfer im Mittelmeer gemeldet worden.

Die meisten Migranten verunglückten in der Meeresstraße von Sizilien zwischen Libyen und Italien, hieß es im Bericht. Wegen der überfüllten und veralterten Booten, mit denen die lange Seefahrt übernommen werde, sei die Zahl der Todesopfer besonders hoch.

"Es ist unannehmbar, dass im 21. Jahrhundert Menschen auf der Flucht vor Kriegen, Verfolgung und Armut derart schreckliche Erfahrungen erleben müssen", betonte IOM-Generaldirektor William Lacy Swing. Er lobte den Einsatz der Schiffe im Mittelmeer, die im Rahmen der EU-Mission "Triton" seit Jahresbeginn 188.000 Menschen gerettet haben. Bis Jahresende werde diese Zahl auf über 200.000 steigen.