"Jede Gesellschaft hat extremistische Ränder, aber heute müssen wir uns fragen: Was ist es, was hier in der Luft liegt, das es Extremismus und Extremisten erlaubt, unbesorgt im hellen Tageslicht zu wandeln?", sagte Rivlin bei der Jerusalemer Kundgebung und drängte auf harte Maßnahmen gegen radikale Juden.

Israels Verteidigungsminister Moshe Yaalon sagte, dass er Verwaltungshaft gegen radikale Juden anordnen werde, eine gegen militante Palästinenser gängige Maßnahme. Das heißt, dass als Sicherheitsrisiko eingestufte Personen schon festgenommen werden können, bevor sie eine Tat begangen haben. Oberrabbiner David Lau telefonierte mit dem palästinensischen Gouverneur von Nablus, Akram Rajoub, und verurteilte den Anschlag vom Freitag als "abscheulichen Mord".

Am Freitagmorgen hatten mutmaßlich militante Siedler ein palästinensisches Haus im Westjordanland angezündet. Ein 18 Monate altes Kind starb an seinen Brandverletzungen, weitere Familienmitglieder wurden lebensgefährlich verletzt. Am Donnerstagabend hatte ein ultraorthodoxer Jude bei der Gay-Pride-Parade in Jerusalem sechs Menschen niedergestochen.