Die Identität der Menschen werde an der Grenze kontrolliert, um sicherzustellen, dass sich "kein Aufständischer" von Boko Haram unter ihnen befinde. Die Flüchtlinge würden dann in Lastwagen weitertransportiert.

Kamerun hatte nach Medienberichten vom Freitag etwa 2.500 Nigerianer aus der Grenzstadt Kousseri ausgewiesen. Die Ausweisungen der Flüchtlinge seien "ganz klar" eine Konsequenz aus den verstärkten Aktivitäten der Islamisten in Kamerun, sagte Kanar. Er rechne damit, dass noch "eine sehr große Zahl" von Menschen über die Grenze nach Nigeria zurückkehren werde.

Zwischen dem 12. und 25. Juli hatte es im an Nigeria grenzenden Norden Kameruns drei Selbstmordanschläge mit dutzenden Toten gegeben. Seit den Anschlägen gehen die Behörden offenbar härter gegen nigerianische Flüchtlinge in der Region vor. Boko Haram kämpft seit sechs Jahren in Nigeria für die Errichtung eines islamischen Staats, schätzungsweise 15.000 Menschen kamen in dem Konflikt ums Leben. In den vergangenen Monaten weiteten die Extremisten ihre Angriffe auch auf die Nachbarländer Nigerias aus.