Nach Meinung des Sprechers des Moskauer Patriarchats, Erzpriester Wsewolod Tschaplin (47), "sollte es besser Krieg geben." Einer säkularen Gesellschaft, die zu lange in Frieden lebe, drohten Siechtum und Gottlosigkeit, warnte Tschaplin in einer Radiodebatte, wie "Spiegel Online" am Donnerstag berichtete.

Damit Russland davon verschont bleibe, werde sich der Allmächtige einmischen, sagte der Erzpriester $7). "Gott sei Dank ist die Zeit des Friedens bald vorüber", sagte Tschaplin. Ein reinigender Krieg werde Russland zu Gott zurückführen.

Putins historische Mission

Wie Präsident Wadimir Putin wähne auch Tschaplin Russland auf einer historischen Mission, schreibt "Spiegel Online". Das Riesenreich sei der Ort, an dem Gott in den Lauf der Geschichte eingreifen werde, um der ganzen Welt eine andere Zukunft zu geben. Putin wolle sich von westlichen Einflüssen emanzipieren. Er richte den Blick in die Vergangenheit und strebe nach "traditionellen Werten".

Tschaplin sieht den Angaben zufolge im westlichen Humanismus eine "Vorstufe zur Religion des Antichristen". Die Ehegleichstellung für Homosexuelle in den USA nannte er demnach "gottlos". Selbst übermäßiges Interesse für Gadgets, vor allem westliche, gelte ihm als Sünde.