"Das ist ein Rückschlag", erklärte Ministerpräsident Mark Rutte am Donnerstag in Den Haag. Die Niederlande seien jedoch fest entschlossen, die Verantwortlichen vor ein Gericht zu bringen. "Daran ändert das Veto nichts."

Die Niederlande prüfen nun gemeinsam mit anderen betroffenen Ländern weitere Möglichkeiten der Strafverfolgung. Russland hatte am Mittwochabend im UNO-Sicherheitsrat in New York eine Resolution über ein UNO-Tribunal mit seinem Veto blockiert. Die Boeing der Malaysia Airlines war vor einem Jahr über der Ostukraine abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet.

Da die meisten aus den Niederlanden kamen, leitet das Land auch die Untersuchungen zu Ursache und Tätern. Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für die Katastrophe verantwortlich.

Auch Australien empört

Australiens Regierungschef Tony Abbott hat das russische Veto gegen ein UNO-Tribunal zur Aufarbeitung des Abschusses des Passagierflugzeuges MH17 als "unerhört" kritisiert. Russland habe das Recht der Opferfamilien missachtet zu erfahren, wer für den Absturz verantwortlich sei, heißt es in einer schriftlichen Erklärung Abbotts vom Donnerstag.

Russlands Handeln unterstreiche die Sorge, dass es die Täter schütze. Australien werde mit seinen Partnern weiter zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass der Gerechtigkeit genüge getan werde.