In Deutschland arbeiten immer mehr über 65-Jährige. Die Erwerbstätigenquote älterer Menschen habe sich in kurzer Zeit mehr als verdoppelt, sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, am Mittwoch in Berlin. Die Quote der 65- bis 69-Jährigen sei von sechs Prozent im Jahr 2005 auf 14 Prozent 2014 gestiegen. Besonders stark zugenommen habe die Arbeitstätigkeit bis 67 Jahre.

Die schrittweise Erhöhung des Pensionseintrittsalters hat auf diese Zahlen aber noch keinen Einfluss: Denn das offizielle Pensionseintrittsalter liegt derzeit bei 65 Jahren und vier Monaten.

Mit dem Alter wächst aber auch die Bedürftigkeit: So hat sich nach Angaben der Statistiker die Zahl der Senioren, die Grundsicherung bezogen, in den Jahren von 2003 bis 2013 auf 500.000 Personen verdoppelt.

Insgesamt gab es in Deutschland Ende 2013 rund 17 Millionen Menschen über 65 Jahren. Bis zum Jahr 2060 erwartet das Statistikamt, dass sich ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung von 21 auf 33 Prozent erhöhen wird. Dabei werden die älteren Menschen nicht nur aktiver, sondern entscheiden auch die Wahlen: Schon bei der letzten Bundestagswahl 2013 hätten die über 60-Jährigen gut ein Drittel der Wahlberechtigten gestellt, sagte Egeler. Die Wahlbeteiligung dieser Altersgruppe habe mit 75 Prozent überdurchschnittlich hoch gelegen.