Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat im Südwesten von Kairo und es war unklar, ob die nigrische Botschaft gezielt angegriffen wurde. Seit dem Sturz des islamistischen Staatschefs Mohammed Mursi durch das Militär vor zwei Jahren verüben Jihadistengruppen verstärkt Angriffe auf ägyptische Sicherheitskräfte. Hunderte Polizisten und Soldaten wurden getötet. Die meisten großen Angriffe wurden im Norden der Sinai-Halbinsel verübt. Das Gebiet ist eine Hochburg der Gruppe Sinai-Provinz, die im November der Jihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) den Treueeid leistete.

Angriffe gab es allerdings auch in Ägyptens Hauptstadt. Vor gut zwei Wochen wurde bei einem mutmaßlichen IS-Anschlag mit einer Autobombe auf das italienische Konsulat in Kairo ein Zivilist getötet. Es war der erste Anschlag auf eine ausländische Vertretung in Ägypten seit Mursis Sturz.

Die Jihadisten rechtfertigen ihre Angriffe mit den Repressionen der ägyptischen Regierung gegen Mursis Unterstützer. Hunderte von ihnen wurden getötet und tausende weitere inhaftiert.