Bei den Versuchen einer heimlichen Einreise nach Großbritannien kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen. Allein seit Anfang Juni kamen auf der französischen Seite des Tunnels acht Flüchtlinge ums Leben.

In der Nacht auf Dienstag hätten "zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens" fast 2.000 Flüchtlinge versucht, auf das Gelände um den Tunneleingang zu gelangen, sagte der Eurotunnel-Sprecher. "Unser gesamtes Sicherheitspersonal, also fast 200 Personen, als auch die Polizei waren gefragt." Demnach führte der Vorfall zu Verspätungen im Zugverkehr im Eurotunnel.

Die zuständige Präfektur konnte zunächst keine Flüchtlingszahlen nennen. Medienberichte, wonach mehrere Flüchtlinge verletzt wurden, konnten die Behörden nicht bestätigen.

Innenminister Cazeneuve sagte, "fast" 2.000 Flüchtlinge hätten versucht, zum Tunnel zu gelangen. Sie seien aber vom Eurotunnel-Gelände ferngehalten worden. Alles sei "ohne Drama" abgelaufen. Polizisten betonten, die Flüchtlinge seien die Nacht über in "kleinen Gruppen" gekommen. Es habe nicht 2000 Flüchtlinge auf einmal gegeben.

Die Betreibergesellschaft Eurotunnel verstärkte zuletzt die Sicherheitsmaßnahmen in dem Gebiet um den Tunneleingang auf französischer Seite. Wegen der Mehrausgaben - und wegen Zugausfällen und Verspätungen infolge des Flüchtlingsansturms - hat das Unternehmen vergangene Woche von Frankreich und Großbritannien 9,7 Millionen Euro an Entschädigungen verlangt.