Saudi-Arabiens Verbündeter Bahrain hatte am Sonntag die Festnahme von zwei Männern bekannt gegeben, die angeblich aus dem Iran Waffen ins Land schmuggeln wollten. Das iranische Außenministerium hatte daraufhin dem Golfemirat vorgeworfen, "unbegründete Vorwürfe" zu erheben, um "Spannungen in der Region" zu schüren.

Irans Außenminister Mohammed Javad Zarif sagte seinerseits bei einem Besuch in Kuwait, "einige Länder wollen Konflikt und Krieg in der Region". Die Vorwürfe des Waffenschmuggels aus Bahrain nannte er "gegenstandslos" und erklärte, sie sollten nur Fortschritte in den Beziehungen des Irans mit den arabischen Golfstaaten verhindern.

Die Beziehungen des schiitischen Irans zum wahhabitisch-sunnitischen Saudi-Arabien sind stark angespannt. Das Königreich und andere Golfstaaten werfen Teheran vor, sich in die inneren Angelegenheiten des Iraks, Syriens, Bahrains und des Jemens einzumischen. Saudi-Arabien begründet seine Militärintervention gegen die schiitischen Houthi-Rebellen im Jemen auch damit, dass der Iran jene unterstütze. Experten bezweifeln allerdings, dass Teheran nennenswerten Einfluss auf die Houthis hat.

Mogherini reiste nach Saudi-Arabien, um Bedenken des Königreichs gegenüber dem Atomabkommen mit dem Iran zu besprechen. Die EU-Außenbeauftragte äußerte Verständnis für die Bedenken, da es noch an Vertrauen fehle. Zugleich äußerte sie die Hoffnung, dass das am 14. Juli nach jahrelangen Verhandlungen zwischen dem Iran und der Gruppe der fünf UNO-Vetomächte und Deutschland in Wien geschlossene Abkommen erlaube, "von Konfrontation zu Kooperation" zu wechseln.

Einem am Donnerstag veröffentlichten Kommunique zufolge wird Mogherini nach ihrem Besuch in Riad am Dienstag in Teheran erwartet. Auf der Tagesordnung der gesamten Reise stehen demnach die bilateralen Beziehungen, internationale Fragen sowie die notwendigen Schritte zur Umsetzung des Atomabkommens mit dem Iran.

Die deutsche Vertretung des Nationalen Widerstandsrates Iran (NRWI) kritisierte Mogherinis Iran-Besuch und forderte am Montagabend in einer Aussendung eine Absage des Vorhabens. Die Teheran-Reise der EU-Außenbeauftragten sowie die dort geplanten Treffen bestärkten die iranische Regierung darin, ihre "Praxis von Folter und Hinrichtungen fortzusetzen", hieß es. Zudem forderte der NRWI "alle, die für Menschen- und Frauenrechte und für die Demokratie" einträten, dazu auf, auf Mogherinis Absage des Besuchs hinzuwirken. Die Reise laufe den nationalen Interessen des iranischen Volkes zuwider und richte sich gegen seine Entschlossenheit, das "Regime" in Teheran zu beseitigen und eine Demokratie aufzubauen.