Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras habe angekündigt, bis Donnerstag einen Vorschlag für ein neues Programm vorzulegen. Samstag sollen die Euro-Finanzminister darüber befinden, sagte Faymann. Komme es bis Sonntag zu keiner Einigung müsse "ein Plan B" abgestimmt werden und auch Maßnahmen aller EU-Staaten für humanitäre Hilfe in Griechenland.

Die Europäische Zentralbank sagte laut Faymann im Fall einer Einigung eine Brückenfinanzierung für Griechenland zu. Wenn die Prüfung des neuen Programms positiv erfolge und auch die Finanzminister am Samstag das neue Programm freigeben, sehe die EZB Möglichkeiten für etwa 40 Tage zur Ausformulierung des neuen Programmes für Brückenlösungen, sagte Faymann.

"Gibt es kein Programm, gibt es natürlich auch keine Überbrückungshilfen bis zu einem Programm", so Faymann. Beim Euro-Gipfel habe Klarheit geherrscht, "dass wir nicht neuerlich Fristen verlängern können, sondern dass dieser Sonntag dann doch ein Tag der Entscheidung ist."

Sollte es keine Einigung geben, müsste ein "Plan B" vorbereitet werde. Wenn am Samstag das neue Hilfsprogramm von allen Finanzministern und Institutionen positiv beurteilt werde, könnte der Gipfel am Sonntag auch kurzfristig abgesagt werden, "dann feiern wir alle in unserm Land zuhause den Erfolg". Sonntag müsste ein Gipfel aller 28 EU-Staaten stattfinden, da es dann um Mittel für humanitäre Hilfe für Griechenland gehe, die alle EU-Staaten betreffen.

"Der Teufelskreislauf konnte heute nicht durchschlagen werden ", bedauerte Faymann. Dazu wäre es nötig gewesen, bereits einen konkreten Vorschlag gehabt zu haben.