Das sagte der Vizechef der OSZE-Mission, Alexander Hug, bei einem Besuch in der Hafenstadt Mariupol. "In der vergangenen Woche hat sich die Lage deutlich verschlechtert", unterstrich der Schweizer. Hug rief die Regierungseinheiten und die prorussischen Separatisten auf, schwere Waffen sofort abzuziehen.

Scharf kritisierte der Vizechef auch eine zunehmende Zahl von Kontrollstellen beider Seiten in dem Konfliktgebiet. An manchen Blockposten würden sich Dutzende Autos stauen. "Diese Orte sind Ziele für Angriffe. Zivilisten werden einem unnötigen Risiko ausgesetzt."

Hug bestätigte, dass sich die Aufständischen aus Schyrokyne zurückgezogen hätten. Der lange umkämpfte Ort sei fast menschenleer, aber voller scharfer Geschoße und Minen. An diesem Montag wolle er die von den Separatisten beherrschte Region Luhansk besuchen und dann nach Kiew weiterreisen, sagte er örtlichen Medien zufolge. Die OSZE hat in dem krisengeschüttelten Land fast 500 Beobachter im Einsatz.

Im Konfliktgebiet sind am Samstag mindestens fünf Regierungssoldaten von einer Mine getötet worden. Die Armee habe innerhalb von 24 Stunden zudem zehn Verwundete registriert, sagte der Sprecher des Präsidialamts, Alexander Motusjanik, am Sonntag in Kiew. Er sprach von einer weiter angespannten Lage in der Unruheregion - unter anderem in der Siedlung Donezky, in der die Soldaten ums Leben gekommen waren. Verstöße gegen die vereinbarte Waffenruhe habe es auch etwa bei Horliwka im Donezker und bei Schtschastja im Luhansker Gebiet gegeben. Dagegen warfen die prorussischen Separatisten den Regierungseinheiten vor, gegen die Feuerpause zu verstoßen.