Auf den Sitzen des antiken Amphitheaters sind mehrere Menschen zu sehen, die die Hinrichtung verfolgen, darunter auch Kinder. Die Massenexekution fand offenbar kurz nach der Eroberung der Stadt durch den IS Ende Mai statt. Damals hatte bereits die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte über das Massaker berichtet. Die in London ansässige Organisation bezieht ihre schwer überprüfbaren Informationen aus einem Netzwerk an Ort und Stelle.

Seit die Jihadisten in die Stadt eingefallen sind, zerstörten sie bereits mehrere Mausoleen und Skulpturen. Die antiken Stätten von Palmyra im Zentralsyrien gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Teenager heirateten IS-Kämpfer

Unterdessen haben zwei von drei minderjährigen Mädchen aus London, die sich den Jihadisten in Syrien angeschlossen hatten, Kämpfer des "Islamischen Staats" geheiratet. Der Anwalt der Familien, Tasnime Akunjee, sagte der Zeitung "The Guardian", zwei der drei 15 und 16 Jahre alten Mädchen hätten ihre Familien informiert, dass sie mit Zustimmung der Jihadistenmiliz Kämpfer heirateten.

Sie lebten nun in beziehungsweise nahe der Stadt Raqqa, einer Hochburg der IS im Norden Syriens. Der Fall der Mädchen, die im Februar nach Istanbul geflogen und anschließend über die Grenze nach Syrien gereist waren, hatte in Großbritannien für erhebliches Aufsehen gesorgt. Akunjee sagte dem "Guardian", die Mädchen hätten einen "Katalog" an Männern zur Auswahl erhalten. Ihre Ehemänner seien um die 20 Jahre alt. Der Anwalt sagte, die Nachricht der Hochzeit habe "große Verzweiflung" bei den Familien ausgelöst, da die Mädchen damit stärker in Syrien gebunden seien und die Hoffnung auf eine Rückkehr nach Großbritannien schwinde.

Alle drei Mädchen stammten aus derselben Schule in London. Die Familien werfen der Polizei vor, ihnen Informationen zur drohenden Ausreise ihrer Töchter vorenthalten zu haben. Die Polizei nimmt an, dass sie einer Klassenkameradin folgten, die zuvor ausgereist war. Gegen vier andere Mädchen der Schule wurde eine Ausreisesperre verhängt, damit sie nicht ebenfalls in das Bürgerkriegsland fahren. Die Polizei schätzt, dass 600 Briten in das Konfliktgebiet in Syrien und im Irak gereist sind, von denen rund die Hälfte wieder zurückgekehrt ist.