Die Front-National-Mitglieder haben bis zum 10. Juli Zeit, über diesen Schritt per Briefwahl abzustimmen. Le Pens Anwalt Frederic Joachim sagte, die Abstimmung erfolge "unter illegalen Bedingungen" und laufe den Parteistatuten zuwider. Sein Mandant werde deshalb unter anderem die Wahlmethode anfechten.

Le Pen liegt mit seiner Tochter, der derzeitigen FN-Chefin Marine Le Pen im Streit. Diese hatte im April mit ihrem Vater gebrochen, nachdem er mit erneuten antisemitischen Provokationen für Aufregung gesorgt hatte. Er torpedierte damit den Kurs seiner Tochter, der FN mit einer Abkehr von offen rassistischen und antisemitischen Parolen ein respektableres Ansehen zu verschaffen und so neue Wähler zu gewinnen.

Anfang Mai setzte die FN-Spitze als Reaktion auf die Äußerungen die Parteimitgliedschaft des 87-Jährigen aus. Das Gericht in Nanterre erklärte die Suspendierung am Donnerstag jedoch aus formalen Gründen für nicht rechtens.