Nachdem es Meldungen gab, dass sich die Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) mit dem Iran über die Überprüfung der Militäranlagen geeinigt habe, bestätigte ein westlicher Diplomat "große Fortschritte".

Auch Bundespräsident Fischer äußerte sich optimistisch. "Wir sind in der Zielgeraden, es fehlt nur noch der politische Feinschliff und die Modalitäten der Umsetzung", meinte er. Außerdem unterstrich er, dass es in den vergangenen 72 Stunden "große Fortschritte" gegeben habe. Der Besuch von IAEA-Chef Yukiya Amano in Teheran sei sehr nützlich für den Fortgang der Verhandlungen gewesen, so der Diplomat.

Fischer zeigte sich nach einem Gespräch mit dem iranischen Außenminister Mohammad Javad Zarif am Freitagvormittag gegenüber der APA optimistisch, dass es bald einen endgültigen Deal gibt. In diesem Fall gebe es auch eine Iran-Reise des österreichischen Bundespräsidenten, so Fischer. Er wäre das erste EU-Staatsoberhaupt seit 2005, das den Iran besucht.

"Der iranische Außenminister als zentraler Gesprächspartner ist zuversichtlich. Er ist sich dessen bewusst, dass ein Deal noch nicht in trockenen Tüchern liegt, aber es geht nicht mehr um die großen Brocken, sondern um Formulierungsfragen", erklärte das Staatsoberhaupt gegenüber APA und ORF. Das Abschlussdokument werde sehr umfangreich und es könne auch sein, dass es eine UNO-Resolution dazu gebe, ergänzte er.

Auf die Frage, ob Fischer glaube, dass die Außenminister Zarif und sein US-Kollege John Kerry einen etwaigen Deal zu Hause werden verkaufen können, meinte er, dass er nicht glaube, dass die beiden einen Deal aushandeln würden, wenn sie sich nicht sicher wären, dass er zuhause abgesegnet ist.

Letztlich ist auch Fischer - wie zuvor mehrere Spitzendiplomaten - der Ansicht, dass ein Erscheinen der langjährigen EU-Außenkommissarin Catherine Ashton in Wien ein Barometer dafür ist, dass ein Deal in greifbarer Nähe ist.

Der Iran hatte zuvor eine Einigung mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO/IAEA) über die lange strittige Inspektion von Militäranlagen bekannt gegeben. Nun wollten Experten beider Seiten einen Zeitrahmen für die Überprüfungen festlegen, sagte der Sprecher der iranischen Atomorganisation AEOI, Behrouz Kamalvandi, am Freitag der iranischen Nachrichtenagentur ISNA.