Der US-Geheimdienst NSA hat nach Angaben von Wikileaks nicht nur Deutschlands Kanzlerin, sondern weite Teile der Regierung abgehört. US-Spähangriff größer als gedacht.

Wikileaks veröffentlichte Mittwochabend Dokumente, die sie zuvor der "Süddeutschen Zeitung", dem NDR und dem WDR zugänglich gemacht hatte.

Aus den Unterlagen gehe laut der "Süddeutschen Zeitung" hervor, dass ein besonderes Spionageziel der NSA die deutsche Währungs- und Handelspolitik gewesen sei.

Auch die Griechenland-Krise sei bei der NSA hoch im Kurs gestanden. Laut "Süddeutscher Zeitung" hörte die NSA am 11. Oktober 2011 ein Gespräch von Merkel und ihren Mitarbeitern ab - zwei Tage nachdem sie sich mit dem damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy zu der seit einem Jahr um sich greifenden Euro-Krise in Berlin beriet.

In dem NSA-Protokoll, das der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt, räumt die deutsche Kanzlerin ein, "ratlos zu sein in der Frage, welche Option - eine weiterer Schuldenschnitt oder eine Transferunion - am besten geeignet wäre, mit der Situation umzugehen." Die CDU-Vorsitzende befürchte dem Bericht nach, "dass Griechenland selbst bei einem weiteren Schuldenschnitt nicht in der Lage wäre, seine Probleme zu überwinden, weil es die übriggebliebenen Schulden nicht bewältigen könne". Bei wem es sich um die Mitarbeiterin handelt, lässt sich dem Bericht nach nicht genau einordnen.