US-Außenminister John Kerry habe seinem iranischen Amtskollegen Mohammad Javad Zarif kürzlich in einem Telefongespräch mitgeteilt, dass Teheran Antworten auf die Frage geben müsse, ob seine nuklearen Aktivitäten in der Vergangenheit eine militärische Dimension gehabt haben - wenn es ein Atomabkommen wolle. Das versicherten US-Regierungsbeamte am Donnerstag.

Kerry hatte vorige Woche bei einigen westlichen Regierungsvertretern für Irritationen gesorgt, nachdem er gemeint hatte, die USA seien nicht darauf fixiert, was der Iran in der Vergangenheit gemacht habe. Man sei darüber aber "absolut" im Bilde. Jetzt gelte es, in die Zukunft zu schauen.

Westliche Vertreter äußerten danach die Befürchtung, dass die USA von einer wesentlichen Forderung an den Iran abrücken könnten, auf die Teheran bisher nicht eingehen wollte. Zudem hieß es, Kerry stelle das Wissen der USA über die vergangenen Atom-Aktivitäten des Iran übertrieben dar, nur um einen Atom-Deal auszuhandeln, koste es was es wolle.

Außenministerium dementiert

Einen Tag nach den Erklärungen Kerrys sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums, die Worte des Chefdiplomaten seien missinterpretiert worden. Washington bestehe weiterhin auf der Forderung, dass der Iran seine Atom-Vergangenheit offenlegen müsse. Zwei westliche Regierungsvertreter meinten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, sie seien von dem Dementi nicht überzeugt.

Demgegenüber versicherten andere westliche Offizielle gegenüber Reuters: "Kerry hat Zarif angerufen und ihm gesagt, dass die Vergangenheit eine Rolle spielt und dass die USA darauf bestehen, dass die Frage der möglichen militärischen Dimension in den Verhandlungen geklärt wird."