Die Vorbereitungen der österreichischen Exekutive für das G-7-Treffen (7./8.6.) auf Schloss Elmau in Bayern und die Bilderbergkonferenz im Tiroler Telfs (10.-14.6.) laufen auf Hochtouren. "Insgesamt können bis zu 2.100 Polizisten in Einsatz gebracht werden", sagte Christoph Hundertpfund von der Landespolizeidirektion Tirol, die für die operative Einsatzführung zuständig ist, am Freitag in Wien.

Demnach sind 35 Alpinpolizisten in Tirol im Einsatz. Zudem seien ein FLIR-Hubschrauber (Forward Looking Infrared), zwei Einsatzhubschrauber, zwei "Black Hawk"-Hubschrauber des Bundesheeres, ein gepanzertes Räumfahrzeug, zwei Wasserwerfer, Wärmebildfahrzeuge und 360 Tretgitter nach Tirol verlegt worden, so Hundertpfund.

Kommunikationskanäle

Gewalttätige Demonstranten aus Österreich beim G-7-Gipfel seien eher nicht zu erwarten, doch das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) überprüfe ständig infrage kommende Personen, wenn auch derzeit eher "auf niederem Niveau", so ein Polzieioffizier. "Die Zusammenarbeit mit den bayrischen und deutschen Kollegen ist hervorragend", zeigte sich indes Hundertpfund erfreut. Verbindungsbeamte seien ausgetauscht und direkte Kommunikationskanäle errichtet worden.

Ab 1. Juni werde es in Tirol am Fuße des Zirler und des Telfer Bergs Kontrollpunkte geben, so Hundertpfund. Auf der Brennerautobahn werde man Vorwegweiser installieren, dass man auf die Inntalautobahn in Richtung Kufstein ausweichen solle. Die Seefelderstraße (B177) werde für den Durchgangsverkehr gesperrt, von der Benützung der Fernpassstraße (B179) sei abzuraten, da die deutsche Polizei Verkehrskontrollen nach dem Grenztunnel in Füssen durchführen werde und daher mit erheblichen Verzögerungen zu rechnen sei. Eine Ausweichroute über Vorarlberg sei zu empfehlen, sagte Hundertpfund.

Paragleiter

Bekannte Startplätze für Paragleiter und Drachenflieger würden überwacht. Außerdem gebe es für Kleinflugzeuge und Drohnen eine Flugverbotszone im Außerfern und von Landeck bis zum Brenner bzw. bis nach Kramsach. Der Flugverkehr am Flughafen Innsbruck sei jedoch nicht beeinträchtigt, so Hundertpfund.

Die Kosten des Einsatzes werden demnach erst am Schluss berechnet. Zwar hätten die Veranstalter der Bilderbergkonferenz in Telfs ein umfassendes Sicherheitskonzept einer privaten Firma vorgelegt, rechtlich sei man aber dazu verpflichtet, für die Sicherheit der etwa 120 bis 150 Teilnehmer zu sorgen, ohne dies zu verrechnen, erklärte Hundertpfund. Auf jeden Fall werde der Einsatz der "größte dieses Jahres in Tirol und einer der größten in Österreich" sein.