Der Chefarzt des größten Leichenhauses von Bagdad, Siad Ali Abbas, sagte, die Leichen seien aus vier Gräbern geborgen worden. In dem größten davon hätten sich allein rund 400 Leichen befunden. Unter den internationalen Experten, die die Leichen untersuchen sollen, sind auch Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Erste Namenslisten der Opfer sollen kommende Woche veröffentlicht werden.

Nahe der Militärbasis Speicher waren im vergangenen Sommer bis zu 1.700 zumeist schiitische Armeerekruten verschleppt worden, nachdem die Jihadisten im Zuge einer Blitzoffensive weite Gebiete im Norden und im Zentrum des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Die IS-Miliz hatte anschließend im Internet Bilder und Videos veröffentlicht, die die Ermordung der Männer zeigen sollten. Das Massaker hatte im Irak und der Welt für Empörung gesorgt und dazu beigetragen, Unterstützung für den Kampf gegen die Jihadisten zu mobilisieren.