Bei der US-Armee sorgt eine Panne mit Proben des tödlichen Milzbranderregers Anthrax für Wirbel. Wie Vertreter des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Washington mitteilten, wurde mindestens eine Probe mit lebenden Anthrax-Erregern quer durchs Land geschickt. In einem Militär-Labor im US-Bundesstaat Utah seien im März vergangenen Jahres Anthrax-Proben bestrahlt worden.

Probe noch gefährlich

Es sei davon ausgegangen worden, dass die Erreger dadurch abgetötet worden seien. Am Freitagabend habe aber ein privates Labor im Bundesstaat Maryland die Behörden verständigt, dass eine dort eingegangene Probe offenbar noch gefährlich sei.

Nach Bekanntwerden dieser Panne würden nun auch die an andere Labore verschickten Proben untersucht, hieß es weiter. Mehr als ein Dutzend Labore in neun Bundesstaaten sowie auf einem US-Militärstützpunkt in Südkorea wurden demnach beliefert. Ersten Erkenntnissen zufolge arbeiteten vier Menschen in drei unterschiedlichen Laboren mit Anthrax-Lebendproben, sie würden nun vorsorglich gegen mögliche Folgen behandelt. Für die breite Öffentlichkeit sei kein Gesundheitsrisiko bekannt, erklärte Pentagon-Sprecher Steven Warren.

Labor gesperrt

Aus dem ebenfalls belieferten Labor in Südkorea wurde später gemeldet, dass bis zu 22 Mitarbeiter bei einer Schulung mit der Anthrax-Probe in Kontakt gekommen seien. Bisher habe keiner von ihnen über Symptome geklagt, teilte der US-Luftwaffenstützpunkt Osan am Donnerstag mit. Das Labor rund 105 Kilometer südlich von Seoul sei sofort nach Bekanntwerden einer möglichen Gefährdung abgesperrt und dekontaminiert worden.