In der Hauptstadt Addis Abeba errang die EPRDF demnach alle 23 Mandate, dort hatte die Opposition bei der Wahl zuvor ihren einzigen Sitz gewonnen. Ein anderer Sitz war 2010 an einen unabhängigen Politiker gegangen.

Eine Oppositionsbewegung gibt es in dem Binnenstaat praktisch nicht, der einzige Oppositionspolitiker trat bei der Wahl nicht an. Ein Sieg der seit 24 Jahren herrschenden Partei EPRDF war daher ausgemacht.

Regierungschef Hailemariam Desalegn hatte in der Vergangenheit zwar eine demokratische Öffnung des Landes angekündigt, von einem Mehrparteiensystem ist das zweitbevölkerungsreichste Land Afrikas aber weit entfernt. Menschenrechtsaktivisten werfen der Regierung vor, die Medien und die Opposition zu unterdrücken, um ihre Macht zu sichern.