Behörden und humanitäre Organisationen seien mit der Lage inzwischen restlos überfordert, berichtete das Staatsfernsehen. Besonders dramatisch sei die Lage auf Lesbos. Hunderte Migranten verbringen dort die Nacht im Freien und harren tagsüber unter der sengenden Sonne aus, weil alle Aufnahmelager restlos überfüllt seien, berichtete das griechische Fernsehen. Durch die Ägäis führen Routen, über die Schleuserbanden Migranten nach Europa bringen.

Die griechische Regierung informierte am Dienstag den für Migration zuständigen EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos über den Stand der Dinge. Der EU-Kommissar wird am Mittwoch in Brüssel einen detaillierten Vorschlag zur Verteilung von Flüchtlingen auf alle EU-Staaten vorschlagen. Bisher hat diese Idee aber keine Mehrheit unter den Staaten.

Nach dem Willen der EU-Kommission sollen Flüchtlinge künftig per Quote auf die Staaten verteilt werden - vorerst aber nur in Notlagen wie bei einem großen Flüchtlingsstrom. Basis soll ein Schlüssel sein aus der Wirtschaftsleistung, der Bevölkerungszahl, der Arbeitslosenquote und der Zahl der bereits aufgenommenen Flüchtlinge.