"Ich sehe seit 1990 nicht mehr fern - seit einem Versprechen, das ich der Jungfrau, der 'Virgen del Carmen' in der Nacht des 15. Juli 1990 gegeben habe", sagte der Papst in einem Interview mit der argentinischen Tageszeitung "La Voz del Pueblo" am Montag. Auch Internet verwende er nie.

Der Papst berichtete, dass er täglich nur eine Tageszeitung, das römische Blatt "La Repubblica", lese. "Es kostet mir nicht mehr als zehn Minuten, die Zeitung durchzublättern", erklärte der Heilige Vater. Seine Beziehung zu den Medien habe sich seit seinem Pontifikat geändert. Früher sei er in Panik geraten, bevor er einen Journalisten treffen musste. Der Papst klagte, dass Medien oft seine Worte aus dem Kontext reißen würden.

"Würde gerne in eine Pizzeria gehen"

Bei einem Treffen mit Alten und Kranken in einer römischen Pfarre habe er gesagt, dass er auch unter kleinen Beschwerden leide, da er ein alter Mensch sei. Am nächsten Tag hätten alle Zeitungen berichtet, der Papst sei krank. "Jeder Mensch in Führungspositionen fühlt diesen Druck", betonte der Heilige Vater. Auf die Frage, was ihm seit seinem Pontifikatsbeginn am meisten fehle, antwortete der Papst: "Auf der Straße spazieren, oder in eine Pizzeria gehen. Natürlich kann ich eine Pizza bestellen, doch das ist nicht dasselbe. Das Schöne ist, in eine Pizzeria zu gehen", betonte der 78-Jährige.

Trotz seiner vielen Pflichten schlafe er gut. "Ich habe einen derart tiefen Schlaf, dass ich sofort einschlafe, nachdem ich mich ins Bett gelegt habe. Ich schlafe sechs Stunden lang. Normalerweise ziehe ich mich um 21.00 Uhr zurück und lese bis 22.00 Uhr, bis mir ein Auge zu tränen beginnt. Dann drehe ich das Licht aus und schlafe bis 4.00 Uhr. Dann wache ich von allein auf, das ist meine biologische Uhr. Am Nachmittag brauche ich ein Schläfchen.

Nie davon geträumt, Papst zu werden

Ich muss zwischen 40 Minuten und einer Stunde schlafen", erklärte der Papst. Er leide, wenn er sich den Mittagsschlaf nicht gönnen könne. Um seine Sicherheit fürchte er nicht. "Ich bin von Charakter her mutig und im Allgemeinen habe ich keine Angst. Ich fühle mich in den Händen Gottes, habe jedoch vor dem physischen Schmerz Angst. In dieser Hinsicht bin ich sehr ängstlich", berichtete der Papst. Er habe nie davon geträumt Papst zu werden. "Ich habe als Kind auch nicht geträumt, Staatschef oder General zu werden", betonte der Heilige Vater.