Dem früheren britischen Premier Tony Blair, dem deutschen Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem einstigen US-Präsidenten Bill Clinton "sollte man dafür gratulieren, was sie vor 20 Jahren zusammengeköchelt und vergiftet haben", sagte Handke dem "Kurir": "Man sollte ihnen viele Rosen und (reichlich) serbischen Kognak schicken".

Die drei kritisierten Politiker hatten 1999 die Bombardierung Serbiens durch die NATO durchgesetzt, weil serbische Verbände im Kosovo 800.000 Albaner brutal vertrieben hatten. Demgegenüber gab Handke den Albanern selbst die Schuld an ihrer Lage.

In Abwandlung des biblischen Jesus-Zitats ""Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", würde ich sagen "Sie wissen nicht, was sie tun, aber Vater, vergib ihnen nur nicht"", sagte Handke weiter. "Sie wussten vor 20 Jahren nicht, was sie taten und wissen es auch heute nicht", behauptete der Schriftsteller: "Die westlichen Politiker wissen nichts über andere Länder, aber wollen sich einmischen und Einfluss haben."

Sollte die serbische Minderheit im Kosovo eines Tages von den Albanern ganz aus dem Land gedrängt werden, wäre das laut Handkte "eine große Tragödie für die jungen Albaner. Dann haben sie keine Feinde mehr. Das wäre ihr Selbstmord, denn die Albaner brauchen Feinde."

Handke war in Westeuropa wegen seines Eintretens für den am Ende im UNO-Kriegsverbrecherertribunal in Den Haag gestorbenen serbischen Autokraten Slobodan Milosevic in die Kritik geraten. 2006 hatte Handke nach einem erneuten Aufflammen dieser Kritik auf den mit 50.000 Euro dotierten Düsseldorfer Heinrich-Heine-Preis verzichtet. Am vergangenen Donnerstag erhielt Handke die Ehrenbürgerschaft der serbischen Hauptstadt Belgrad.