Auch wenn zunächst nur Prognosen vorlagen, gestand Komorowski seine Wahlniederlage ein und gratulierte Duda. Die Wahlbeteiligung lag bei 56,1 Prozent.

Die Wahl Dudas (43) gilt als wichtiges Signal vor den Parlamentswahlen im Herbst: Während Komorowski von der liberalkonservativen Regierungspartei Bürgerplattform (PO) unterstützt wurde, war Duda der Kandidat der nationalkonservativen Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), die im Herbst auf einen Machtwechsel hofft.

Duda gilt als Hoffnungsträger

Der am Sonntag gewählte neue polnische
Präsident Andrzej Duda war den meisten seiner Landsleute noch vor
kurzem wenig bekannt. Mittlerweile jedoch wird der 43-Jährige als
Zukunftshoffnung der polnischen Nationalkonservativen wie ein
Politstar verehrt.

"Andrzej Duda - to sie uda" (Andrzej Duda, das gelingt) warb sein
Wahlkampfteam für den Krakauer Juristen, der am 16. Mai mitten im
Wahlkampf seinen Geburtstag feierte.

Das wohl schönste Geschenk kam jetzt: die Wahl ins
Präsidentenamt. Prognosen zufolge stimmten 53 Prozent der Wähler für
ihn. Im Endspurt erinnerten Auftritte des promovierten Juristen an
amerikanischen Wahlkampfstil: Sprechchöre, weiß-rote Luftballons,
Konfetti - und die jungen Wahlkampfhelfer mit dem Porträt des
Kandidaten auf dem T-Shirt, allen voran die "Dudagirls".

Zwei Frauen erwiesen sich schon im ersten Wahlgang als Trumpf:
Ehefrau Agata, eine Lehrerin, und Tochter Kinga, eine Jusstudentin,
die auch bei der Twittergemeinde für den ""besten Vater der Welt"
warb. Agata Duda kam bei den Wählern so gut an, dass die
Wahlkampfstrategen der nationalkonservativen Partei "Recht und
Gerechtigkeit" (PiS) sie gleich für einen ganzen Wahlkampfspot
einspannten.

Putin gratulierte bereits

Der russische Präsident Wladimir Putin hat Duda bereits am Montagmorgen zum Sieg bei der Präsidentenwahl gratuliert. Russland setze auf konstruktive Beziehungen zu Polen auf der Basis des gegenseitigen Respekts der Interessen, schrieb Putin nach Kremlangaben am Montag in einem Telegramm.