14.15 Uhr

Cameron: "Ich glaube ernsthaft, dass wir am Rand etwas ganz Besonderem stehen. Gemeinsam können wir Großbritannen noch größer machen." Man sein "eine Nation, ein Großbritannien, ein Vereinigtes Königreich".

14.12 Uhr

Cameron tritt vor die Tür seines Regierungssitzes in der Downing Street No 10. Er hält die traditionelle Türschwellenrede jedes neuen britischen Regierungschefs. Cameron dankte seinem bisherigen Koalitionspartner Nick Clegg für die Zusammenarbeit dieser ersten britischen Regierungskoalition. Cameron betont, dass es ein EU-Referendum geben wird, um den Willen den Briten nach Reformen auszudrücken.

13.58 Uhr

Der neue Premierminister verlässt den Buckingham Palast und erreicht schon drei Minuten später mit seinem Mini-Convoi die Downing Street. Jetzt muss Cameron seine Minister auswählen und die Liste dann der Queen senden.

13.30 Uhr

Pünklich treffen David und Samantha Cameron bei der Königin ein. Auch Elizabeth II. ist erst 50 Minuten zuvor in ihrer offiziellen Londoner Residenz eingetroffen. Beide sprechen in dem Saal, in dem auch das wöchentliche Treffen von Primierminister und Queen stattfinden. Die König hat übrigens bereits zwölf Premierminister erlebt.

Camerons auf dem Weg zur Queen
Camerons auf dem Weg zur Queen © APA

13.22 Uhr

Vor dem Buckingham Palast haben sich bereits tausende Schaulustige eingefunden. Sie warten auf die Ankunft von David Cameron, der um 12.30 Ortszeit die Queen treffen wird. Sie wird ihm den Regierungsauftrag erteilen.

13.13 Uhr

Nun ist auch Labour-Parteichef Ed Miliband vor die Presse und seine Parteifreunde getreten. "Ich übernehme die volle Verantwortung für dieses Wahlergebnis", sagt Miliband und verkündet damit auch seinen Rücktritt von der Parteispitze. Er habe zuvor mit Premierminister Cameron gesprochen und ihm zu seinem Sieg gratuliert. Der Labour-Führer danke seinen Parteifreunden, die es nicht noch einmal ins Parlament geschafft haben. "Es tut mir ernsthaft leid, dass ich nicht erfolgreich war."

Miliband beim Rücktritt
Miliband beim Rücktritt © (c) AP (Tim Ireland)

12.38 Uhr

Auch der Chef der liberaldemokratischen Partei ist nun von seinem Posten zurückgetreten. Vizepremier Nick Clegg sagte, es breche im das Herz, wenn er die Ergebnisse sehe. "Das Land ist nun an einem gefährlichen Punkt in unserer Geschichte." Es sei eine dunkle Stunde für seine Partei. Die Partei des 48-Jährigen hat nur noch acht Sitze im Unterhaus. 2010 hatten die Liberaldemokraten noch 57 Parlamentarier entsenden können.

12.27 Uhr

Jetzt ist es auch offiziell. Die Auszähhlung von 639 Wahlkreisen ist abgeschlossen und die Tories haben die 323 notwendigen Mandate zusammen, weil die vier Abgeordneten der nordirischen Sinn Fein Partei üblicherweise ihre Mandate nicht wahrnehmen. Sky und BBC rechnen allerdings bis zum Ende der Auszählung sogar mit 329 Stimmen im künftigen Unterhaus - also einer deutlichen absoluten Mehrheit.

12.24 Uhr

Ukip-Parteichef Nigel Farage erklärt seinen Rücktritt. Er halte damit sein Wahlversprechen, sagte Farage in Margate. Der Europaskeptiker hatte angekündigt, den Vorsitz seiner Partei niederzulegen, falls er nicht ins Parlament einzieht.

12.00 Uhr

Die Wahl zum Mittag im Überblick:

Die konservative Partei von Premierminister David Cameron gewinnt die britischen Unterhauswahlen überraschend deutlich.

Tory kann dabei auf eine absolute Mehrheit im Parlament setzten. Die Konservativen gewannen laut Hochrechnungen 329 der 650 Sitze.

Die Labour-Partei mit Herausforderer Ed Miliband bleibt deutlich unter ihren Erwartungen. Der Parteichef soll laut BBC noch am Nachmittag seinen Rücktritt erklären.

Zurücktreten wird auch der Chef der Liberaldemokraten. Nick Clagg konnte in der abgelaufenen Legislaturperiode mit seinen Libdems noch in der Regierungskoalition mit den Tories zusammenarbeiten.

Die Schottische Nationalpartei holte sensationell 56 der 59 Sitze in Schottland. Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon baut mit Triumph der SNP ihre Machtposition aus, obwohl sie nicht einmal selbst antrat und könnte diesen Machtzuwachs  für die Ansetzung eines neuen Referendums über die Unabhängigkeit nutzen.

Ebenfalls schwächer als erwartet schnitt die Unabhängigkeitspartei Ukip ab uind holte lediglich einen Sitz im Unterhaus. Parteichef Nigel Farage verpasste sogar den Einzug ins Parlament. Allerdings wurde die Europaskeptiker in 118 Wahlkreisen Zweitplatzierte.

© (c) AP (Kirsty Wigglesworth)

11.39 Uhr

Als eine der Erklärungen für die eklatant falschen Umfragen vor der Wahl nennt die britische Politologin Melanie Sully die "schweigenden Tories" - die Tatsache, dass sich konservative Wähler in Befragungen nicht immer zur ihrer Partei bekennen. Es sei einfach nicht so "in", die Tories zu wählen, sagt Sully zur Begründung. "Labour hat natürlich ein sympathisches Image - sozial, für arme Menschen, und die Konservativen haben nach wie vor seit der Thatcher-Zeit eher dieses eiserne Image."

Als entscheidend für den Wahlsieg der Tories nennt Sully "die schottische Frage": In England hätten viele vielleicht gedacht, dass die Schotten letztlich nur rund acht Prozent der Gesamtbevölkerung des Vereinigten Königreiches stellten: "Warum wollen sie sich einmischen in unsere Angelegenheiten in London?"

11.33 Uhr

Europaskeptiker Nigel Farage von der Unabhängigkeitspartei Ukip verpasste in seinem Wahkreis Thanet South den Einzug ins Parlament. Er bliebt 2812 Stimmen und damit deutlich hinter dem konservativen Kandidaten Craig Mackinlay, aber vor dem Labour- und Libdem-Kandidaten. Allerdings gewann die Ukip in diesem Wahlkreis 26,9 Prozentpunkte hinzu. Auch die Wahlbeteiligung lag mit 70,4 Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt.

Überraschung bei Farage und Komiker Al Murray
Überraschung bei Farage und Komiker Al Murray © (c) AP (Matt Dunham)

11.25 Uhr

Noch 17 Wahlkreise sind nicht ausgezählt. Derzeit steht Tory bei 318 Mandaten (+21 im Vergleich zu 2010), Labour bei 227 (-26), Libdem bei 8 (-46), Ukip bei 1 (+1), SNP bei 56 (+50) und alle anderen Parteien bei 23.

11.20 Uhr

Auch wenn es im britischen Wahlrecht keine wesentliche Rolle spielt, ist auch ein Blick auf die landesweite Stimmverteilung der Parteien interessant. Tory kommt auf 37 Prozent (plus ein Prozentpunkt im Vergleich zur Wahl 2010), Labour auf 31 Prozent (ebenfalls plus 1), Libdems auf 8 Prozent (minus 15), Ukip 13 Prozent (plus 10), SNP 5 Prozent (plus 3), alle anderen Parteien bei 8 Prozent (unverändert).

11.08 Uhr

Die Unabhängigkeitspartei Ukip von Europaskeptiker Nigel Farage kommt zwar auf 13 Prozent der Stimmen. Das wird Ukip nach aktuellem Stand aber nur einen Sitz einbringen. Allerdings wird die Ukip in 118 der 650 Wahlkreisen jeweils zweitstärkste Partei.

Nigel Farage
Nigel Farage © (c) AP (Matt Dunham)

10.40 Uhr

Miliband vor der Parteizentrale
Miliband vor der Parteizentrale © (c) APA/EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA (FACUNDO ARRIZABALAGA)

Der deutlich unterlegene Herausforderer Ed Miliband tritt nach Informationen der BBC als Vorsitzender der sozialdemokratischen Labour Party ab. Miliband hat für den Mittag eine Erklärung angekündigt. Er ist seit 2010 Labour-Chef, nachdem er seinen Bruder David bei einem Parteitag im Rennen um den Vorsitz knapp überflügelt hatte. 

10.32 Uhr

Noch einmal eine Verschiebung nach hinten. Cameron wird erst um 12.30 Uhr Ortszeit (13.30 Uhr MESZ) Königin Elisabeth II. treffen. Es wird erwartet, dass die Monarchin Cameron bei dem Treffen im Buckingham Palast offiziell erneut mit der Regierungsbildung beauftragt.

10.21 Uhr

Vor der Parteizentrale der Liberaldemokraten und dem Labour-Hauptquartier haben sich mittlerweile zahlreiche Journalisten, Schaulustige und Parteiangänger versammelt. Sowohl Libdem-Chef Nick Clegg als auch Labourführer Ed Miliband werden jeden Augenblick erwartet. Der Blick richtet sich bei beiden Spitzenkandidaten auf ihre Aussagen zur eigenen Parteizukunft nach der Wahlniederlage. Erwartet wird der Rücktritt beider Politiker von ihren Chefposten als Konsequenz aus den enttäuschenden Ergebnissen.

10.17 Uhr

Die beiden großen britischen Sender BBC und Sky News drehen bereits zum nächsten Aspekt der Wahlnacht weiter. Was bedeutet der deutliche Sieg von Cameron und seinen Konservativen für das angekündigte Referendum der Briten über einen Verbleib in der Europäischen Union? Und: Werden die Schotten nach dem überragenden Sieg der Nationalisten erneut ein Referendum über die Unabhängigkeit wagen? Mit ihrer Schottischen Nationalpartei SNP hat Nicola Sturgeon nahezu alle Sitze in Schottland geholt und Labour gedemütigt.

10.04 Uhr

In zwei Stunden wird Cameron bereits bei der Queen erwartet, wo er auch eine Antrittserklärung abgeben dürfte.

9.52 Uhr

Die Börse in London schießt derweil am Morgen durch die Decke, weil die größte Furcht in der Bankenmetropole vor einem so genannten "Hung Parlament", also einer Regierung ohne absolute Mehrheit, unbegründet ist. Der FTSE 100 startet mit 1,6 Prozent im Plus und liegt aktuell bei 6999 Stellen.

9.48 Uhr

David Cameron steuert auf einer immer stabilere eigene Mehrheit zu. Nach den Auszählungen von 623 Wahlkreisen liegen die Tories bei 309 Sitzen, 323 sind mindestens notwendig. Sky News und BBC prognostizieren den Konservativen allerdings mittlerweile 328 Sitze. Theoretisch sind 326 Sitze notwendig für die absolute Mehrheit, allerdings reichen praktisch 323, da die vier Parlamentarier der nordirischen Sinn-Fein-Partei ihre Sitze traditionell nicht einnehmen. Labour kommt auf 226 Sitze. Es fehlen noch 27 Wahlbezirke.

9.36 Uhr

So titelt der britische "Mirror" heute morgen:

Mirror Titelseite
Mirror Titelseite © Mirror

9.31 Uhr

Noch einmal zur Erinnerung: Cameron wird alleine regieren können, selbst wenn es nur knapp reicht. Denn: die vier Parlamentarier der nordirischen Sinn-Fein-Partei nehmen ihre Sitze traditionell nicht ein.

9.25 Uhr

Labour hat nach der bisherigen Auszählung 47 Sitze im Vergleich zur Unterhauswahl 2010 verloren. 40 davon gingen an die schottischen Nationalisten der SNP und sieben Sitze gewannen die Konservativen von Labour.

Derzeit stehen die Tories bei 301 Sitzen, Labour bei 221, SNP bei 56, die Liberaldemokraten bei 8 und Ukip bei einem Sitz. Die übrigen Parteien erreichen 23 Sitze nach 611 von 650 Wahlkreisen. Die Wahlbeteiligung liegt bei 66,0 Prozent.

9.21 Uhr

Auch Labour-Grande Ed Balls hat seinen Sitz in Morley & Outwood nicht verteidigen können. Mit nur 400 Stimmen Rückstand auf die Tory-Politikerin Andrea Jenkyns verpasste der ehemalge Erziehungsminister aus der Brown-Regierung (2007 bis 2010) den Platz im britischen Unterhaus.

9.06 Uhr

Die Schottische Nationalpartei (SNP) hat in Schottland einen Erdrutschsieg eingefahren. Die Partei, die nur in dem nördlichen Landesteil antrat, errang laut dem vorläufigen Endergebnis 56 der 59 Mandate in Schottland. Bisher hatte sie nur sechs Sitze in Westminster gehabt. "Glückwunsch an unsere 56 Parlamentsabgeordneten und danke an alle, die der SNP ihr Vertrauen ausgesprochen haben", schrieb die Partei nach Bekanntgabe des Ergebnisses aus dem letzten Wahlkreis auf Twitter.

Schottland war bisher eine Labour-Hochburg, doch verloren nun auch führende Politiker wie der schottische Labour-Chef Jim Murphy ihr Mandat an die SNP. Der Labour-Wahlkampfmanager Douglas Alexander unterlag seinerseits gegen die erst 20-jährige SNP-Kandidatin Mhairi Black, die damit zum jüngsten Mitglied des Unterhauses seit 1667 wird.

Jubel bei der SNP
Jubel bei der SNP © (c) AP (Scott Heppell)

"Der schottische Löwe hat gebrüllt", sagte der frühere SNP-Chef Alex Salmond. "Ein heftiger Wind bläst heute morgen durch das große Tal von Schottland." Mit dem starken Abschneiden der SNP in Schottland könnte ein neues Referendum über die Unabhängigkeit wahrscheinlich werden. Die Schotten hatten sich erst im September in einer Volksabstimmung gegen die Abspaltung von Großbritannien ausgesprochen. Dies hatte dem Ansehen der SNP, die sich an vorderster Front für die Unabhängigkeit stark gemacht hatte, aber nicht geschadet.

9.03 Uhr

Hänge Köpfe bei den Liberaldemokraten. In der abgelaufenen Legislaurperiode noch Koalitionspartner von Premier Cameron, nun mit acht Sitzen fast inexistent im Unterhaus.

Libdem-Chef Clegg
Libdem-Chef Clegg © (c) AP (Lynne Cameron)

8.50 Uhr

Der britische Sender "Sky News" prognostiziert nun sogar zum ersten Mal an diesem Wahlmorgen eine absolute Mehrheit für Camrons. Er hat demnach 326 Sitze, reichen würden 323 Sitze. Labour kommt auf 235 Parlamentarier, Libdem auf 8, SNP auf 56 und Ukip auf 2 Sitze, 23 Unterhausabgeordnete gehören anderen Parteien an.

8.45 Uhr

In Großbritannien hat parallel zur Diskussion über die politische Zukunft auch eine Debatte über die Zukunft der Meinungsforschung begonnen. Die Umfragen lagen offensichlich deutlich daneben. Damit hat die Wahl noch neben Labour und Libdems noch einen dritten großen Verlierer: die Meinungsforscher.

8.42 Uhr

Auch die Grünen haben ein Mandat erreicht mit Caroline Lucas in Brighton Pavilion.

8.38 Uhr

David Cameron erreicht den Sitz des Premierministers und geht durch die berühmte Tür mit der Hausnummer 10 in seinen neuen, alten Amtssitz.

8.37 Uhr

London selbst ist allerdings jetzt fast fest in der Hand von Labour.

8.35 Uhr

David und Samantha Cameron verlassen gut gelaunt gemeinsam das Headquarter der konservativen Partei in London und fahren in die Downing Street. 

8.32 Uhr

Schottland ist vollständig ausgezählt. 56 Sitze bekommt die schottische Nationalpartei SNP.

8.27 Uhr

Ed Miliband is "deeply sorry":

8.23 Uhr

Cameron kann der BBC zufolge auf eine eigene Mehrheit bei Abstimmungen hoffen und damit künftig alleine regieren. 325 Sitze könnten deshalb zur Mehrheit im Parlament reichen, weil die vier Abgeordneten der nordirischen Sinn Fein Partei üblicherweise ihre Mandate nicht wahrnehmen.

8.00 Uhr

Die Konservativen bewegen sich auch bei der Auszählung auf die prognostizierten Werte von der BBC zu. Jetzt sind es bereits 254 Sitze, während Labour bei 212 verbleibt.

7.35 Uhr

Sky News kommt bei der aktuellen Auszählung von 509 der 650 Wahlkreise auf 222 gewonnene Sitze für die Tories. Labour kommt demnach auf 204 Sitze, die Libdems auf 6 und die schottische SNP auf 55 Sitze. Ukip stellt einen und alle anderen Parteien 22 Abgeordnete für das Unterhaus.

7.31 Uhr

Den Konservativen von Premier Cameron fehlt nach einer neuen Prognose zufolge nur ein Sitz zur absoluten Mehrheit. Wie die BBC berichtete, erzielten die Tories 325 Sitze und verfehlten die absolute Mehrheit von 326 der 650 Mandate im Unterhaus damit äußerst knapp.
Die Wahlbeteiligung lag bei 65,5 Prozent.

Cameron bei seinem ersten Statement
Cameron bei seinem ersten Statement © (c) APA/EPA/STRINGER (STRINGER)

7.03 Uhr

Ausgezählt sind 468 von 650 Wahlkreisen. Derzeit haben die Tories 197 Sitze und Labour 188, Libdems 6, Ukip 1 und SNP 55 Sitze, andere Parteien kommen auf 21 Sitze. Libdems verlieren demnach 37 Sitze, die SNP gewinnt 49 Sitze, Labour verliert 29, Tory gewinnt 16. 326 Sitze sind für die Mehrheit notwendig.

7.00 Uhr

David Cameron macht sich unmittelbar nach der Ergebnisbekanntgabe auf den Weg nach London nzurück in die Downing Street. Sollte sich die Prognose bestätigen, liebäugelt er nun mit einer Minderheitsregierung. Sollte sich das Ergebnis bestätigen, ergäbe sich für die bisherige Koalition mit den Liberaldemokraten nur eine hauchdünne Mehrheit von einem Sitz. Cameron könnte daher die nordirische Democratic Unionist Party (DUP) mit ins Boot holen, die den Prognosen zufolge acht Mandate errang. Die walisische Partei Plaid Cymru kommt den Angaben zufolge auf vier Sitze, die Grünen auf zwei.

6.59 Uhr

Die rechtspopulistische UKIP mit Parteichef Nigel Farage, die einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union anstrebt, gewinnt nach dem aktuellen Stand zwei Parlamentssitze - ebenso wie die Grünen. 2010 hatten nur 3,1 Prozent der Wähler ihr Kreuz bei UKIP-Kandidaten gemacht und kein Abgeordneter war ins Parlament eingezogen.

6.57 Uhr

"Es ist ein bemerkenswerter Umschwung", sagte Londons Bürgermeister Boris Johnson, der sein Direktmandat klar gewann und damit ins Parlament einzieht, aber sein Bürgermeisteramt behält. Die Umfragen noch am Tag der Wahl hatten einen wesentlich knapperen Wahlausgang vorhergesehen.

Bürgermeister Johnson
Bürgermeister Johnson © (c) AP (Andrew Matthews)

6.55 Uhr

Der Schatten-Außenminister und Labour-Wahlkampfmanager Douglas Alexander schaffte es in seinem schottischen Wahlkreis nur auf knapp 18 Prozent der Stimmen und verlor seinen Platz im Parlament an die 20-jährige Politikstudentin Mhairi Black von der SNP (51 Prozent). Sie wird als jüngste Abgeordnete seit 1667 in das britische Parlament einziehen. Auch der schottische Labour-Chef Jim Murphy muss seinen Sitz im Parlament für die SNP räumen. Der frühere Ministerpräsident von Schottland und vermutliche Fraktionschef in Westminster, Alex Salmond, sagte: "Heute Nacht wird ein Löwe brüllen, ein schottischer Löwe, und er wird mit einer Stimme brüllen, die keine Regierung, welcher politischen Couleur auch immer, ignorieren kann."

6.53 Uhr

Großer Verlierer der Wahlnacht sind die bisher mitregierenden Liberaldemokraten. Die Libdems verlieren laut erster Prognose 47 Sitze im Parlament. Parteichef  Nick Clegg kündigte Gespräche über seine Zukunft als Parteichef an. "Dies war eine grausame Nacht für die Liberaldemokraten und eine Abstrafung", sagte Clegg. Seinen Parlamentssitz konnte Clegg verteidigen. In Schottland verlor der Libdem-Parlamentarier und Chefsekretär des Schatzamtes (Vize-Finanzminister), Danny Alexander, seinen Sitz an Drew Henry von der SNP.

Miliband gesteht Niederlage ein
Miliband gesteht Niederlage ein © (c) APA/EPA/CHRIS RADBURN/PA WIRE (CHRIS RADBURN/PA WIRE)

6.51 Uhr

Labour-Chef Ed Miliband gesteht die Niederlage ein. Hinter seiner Partei liege eine "enttäuschende Nacht", sagte Miliband in Doncaster. "Wir haben nicht die Gewinne in England und Wales erreicht, die wir erhofft hatten", so Miliband. Und in Schottland habe es einen deutlichen Anstieg nationalistischer Interessen gegeben. Die nächste Regierung habe eine große Verantwortung, alle Teile des Königreiches zusammenzuhalten.

6.47 Uhr

"Das war eine schwierige Nacht für die konservative Partei", sagt Cameron. "Ich will das Vereinigte Königreich wieder zusammenbringen." Er werde für jeden in Großbritannien regieren. Damit erklärt er sich praktisch zum Sieger.

6.45 Uhr

Auch David Cameron konnte seinen Sitz im Unterhaus verteidigen. Er gewann in Witney und stellt sich unmittelbar nach der Ergebnisbekanntgabe mit einer kleinen Rede seinem Volk.

6.43 Uhr

Immerhin: Ed Miliband hat seinen Sitz in Doncaster Nord gewonnen. Der Labour-Chef dürfte aber nach der klaren Niederlage seiner Partei seinen Rücktritt vorbereiten.

6.32 Uhr

In Schottland kommt die SNP auf 53 Sitze der 59 Sitze (ein Plus von 47) Sitze.

6.30 Uhr

Guten Morgen! Großbritannien erwacht und es bewahrheitet sich, was gestern am Abend schon abzusehen war: David Cameron dürfe erneut in die Downing Street No 10, also den Amtssitz des Premierministers des Vereinigten Königreiches einziehen. 

23.37 Uhr

Eine Sensation ist laut Exit Polls das Ergebnis der schottischen SNP (Scottish National Party), die bis auf einen einzigen Wahlkreis überall in Schottland haushoch gewann.

23.35 Uhr

Die weiteren Sitzgewinne im Unterhaus laut BBC-Prognose:  Die schottische SNP 58, Liberale 10, die europaskeptische Ukip 2.

23.28 Uhr

Die Wahlnachbefragung sagt: 316 Sitze für die Tories, 239 Sitze für Labour

© BBC

23.18 Uhr

Sollten sich die Prognosen bewahrheiten, und einiges spricht dafür, dann kommt jetzt auch das Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU, das Premier David Cameron seinen Landsleuten versprochen hat.

23.08 Uhr

Exit Polls: Cameron und die Konservativen triumphieren. Labour weit unter den Erwartungen. Jetzige Koalition der Tories mit den Liberalen könnte fortbestehen. Aber Vorsicht! Es handelt sich um ein erstes Stimmungsbild.

22.14 Uhr

Was würden die Briten tun, wenn sie nicht wetten könnten? Der Daily Telegraph weiß zu berichten, dass die Briten bei den Buchmachern über 33 Millionen Euro auf die Wahl gesetzt haben.

21.33 Uhr

Die magische Zahl bei den britischen Parlamentswahlen lautet im Übrigen 326. So viele Sitze benötigt man für eine Mehrheit im Unterhaus.

21.11 Uhr

Dieser vom Houses of Parliament in London verbreitete Tweet zeigt, wie die Leute in Großbritannien früher wählten:

20.20 Uhr

Eine Reihe von Wikipedia-Einträgen zu britischen Politikern, darunter auch jene von Premier David Cameron und Ukip-Boss Nigel Farage, wurde gehackt und durch Bilder von Labour-Chef Ed Miliband ersetzt.

18.54 Uhr

© AP

Das schrägste Wahllokal aller Zeiten: Ein Wohnwagen auf der Grange Farm in Garthorpe, England. Man beachte die Alutreppe.

18.44 Uhr

Alberto Nardelli, Redakteur beim "Guardian", hat die zehn häufigsten Fragen gepostet, die in Großbritannien heute der Suchmaschine Google gestellt wurden. Sie lauten:

1) Wen soll ich heute wählen?
2) Wer sind meine lokalen Kandidaten?
3) Wie wähle ich?
4) Wo muss ich wählen?
5) Wo ist mein Wahllokal?
6) Was ist das "Who do I vote for"-Quiz?
7) Was brauche ich zum Wählen?
8) Kann ich online wählen?
9) Wer wird die Wahl gewinnen?
10) Wer darf im UK wählen?

18.21 Uhr

Börse II: Der Londoner Aktienmarkt hat am heutigen Wahltag in Großbritannien tiefer geschlossen. Der FT-SE-100 Index schloss bei 6.886,95 Punkten und einem Minus von 46,79 Einheiten oder 0,67 Prozent. Unter den im Leitindex gelisteten Titeln standen sich 51 Gewinner und 50 Verlierer gegenüber.

18.16 Uhr

Die unklare politische Entwicklung in Großbritannien ließ die Anleger in Europa heute etwas abwartend agieren. Eine der möglichen Ursachen dafür:  Premierminister David Cameron hat im Fall einer Wiederwahl ein Referendum über den Verbleib der Briten in der Europäischen Union angekündigt.

17.52 Uhr

Larry the cat. Nicht nur dieser Bobby tut seinen Dienst vor dem schwer bewachten Amtsitz des britischen Premiers Davids Cameron in Downing Street No. 10. Auch Hauskater Larry ist als oberster Mäusefänger am Wahltag in Einsatz.

© AP

16.57 Uhr

Whiskies on the cross. Ein Wahl-Lokal im wahrsten Sinne des Wortes.

Wahl-Lokal
Wahl-Lokal © (c) AP (David Azia)

16.32 Uhr

Föhnen, Waschen, Kreuzchen machen

Wählen beim Friseur
Wählen beim Friseur © (c) AP (Anna Gowthorpe)

16.10 Uhr

Der Trend zum Selfie in allen Lebenslagen kann britische Wähler in arge Bedrängnis bringen. Wer sich bei der Parlamentswahl am Donnerstag mit seinem Smartphone in der Wahlkabine selbst fotografiert und dieses Bild weiterverbreitet, muss im schlimmsten Fall für sechs Monate hinter Gitter oder eine Strafe von 5000 Pfund (gut 6700 Euro) zahlen. Wenn auf solchen Fotos zu sehen sei, wie derjenige gewählt habe - egal ob absichtlich oder nicht - verstoße das gegen das Wahlgeheimnis, hieß es in einem Leitfaden für die Wahlhelfer.

Die Autoren empfahlen daher, mit Schildern im Wahllokal auf das Selfie-Verbot hinzuweisen oder das Benutzen von Smartphones dort gleich ganz zu verbieten. Wer nicht auf das beliebte Selbstporträt verzichten, aber dennoch nicht mit einem Bein im Gefängnis stehen wollte, für den hatte sich die Gemeinde Preston im Nordwesten Englands etwas Besonderes einfallen lassen: An einer Wand vor dem Wahllokal stand auf einem Schild: "Nehmen Sie Ihr Selfie hier auf."

15.30 Uhr

Viele Wähler machen auf ihrem Weg zur Arbeit einen Zwischenstopp im Wahllokal. Ein Mann, der seine Stimme im Londoner Stadtteil Camden abgab, hofft laut BBC auf einen Politikwechsel: "Ich wünsche mir, dass Labour das Rennen macht. Am liebsten mit absoluter Mehrheit, sonst als Koalition mit den Liberaldemokraten. Hauptsache nicht UKIP!" Auch eine junge Frau sagt auf die Frage nach ihren Wünschen, sie wolle die rechten Populisten von UKIP auf keinen Fall im Parlament sehen. "Ich wünsche mir eine stabile Regierung", sagt sie. "Die Tories haben die Wirtschaftsprobleme gut in den Griff gekriegt, niedrige Steuern sind wichtig für mich, ich möchte, dass sie weitermachen." Sie glaubt, dass Labourchef Ed Miliband als Premierminister keine gute Figur abgäbe. "Ein Schreckgespenst wäre eine Koalition von Labour mit der schottischen Nationalpartei SNP. Aber wir müssen abwarten." Eine Fortführung der bisherigen Koalition der Konservativen mit den Liberaldemokraten (LibDem) könnte sich die junge Frau auch vorstellen.

15.16 Uhr

Aha. Sie werden am Morgen gefeuert. Wie passend, der Umzugstransport vor dem Parlament.

15.01 Uhr

Manchmal muss man sein Kreuz unter lauter Punkten machen.

Wahllokal in Langsett im Peak-Distrikt
Wahllokal in Langsett im Peak-Distrikt © (c) AP (Jon Super)

14.57 Uhr

Spiegel Online hat noch einmal die Sitzverteilung 2010 im Vereinigten Königreich nachgezählt.

14.50 Uhr

Und was macht der Ukip-Chef? Der ist schon in Feierlaune. Acht Stunden vor den ersten Poll-out-Ergebnissen.

Frei nach dem Motto: Durstig nach einem Wechsel?

Farage auf Twitter
Farage auf Twitter © Twitter

14.45 Uhr

Bekommt der Premierminister langsam kalte Füße? Tory-Parteichef David Cameron setzt voll auf Wählermobilisierung. Seine Botschaft: Nur eine stabile Regierung kan auch eine starke Wirtschaftgarantieren.

14.35 Uhr

Aus Annan, Dumfries and Galloway kommen Berichte über Zwischenfälle beim Urnengang. Die Führerin der schottischen Tory, Ruth Davidson, berichtet von möglichen ernsten Einschüchterungsversuchen vor einer Wählerstation.

14.20 Uhr

Die Börse in London lässt inzwischen recht deutlich den Kopf hängen. Der FTSE100 verlor 1,56 Prozent und steht nun bei 6.825,23 Stellen. Die Börsianer zittern vor einer politischen Hängepartie, da die Wahl, wie es nach den letzten Umfragen tatsächlich auf Messersschneide steht. 

14.15 Uhr

Und dann ist da noch der Wettbewerb, welches Wahllokal das schönste ist...

14.10 Uhr

Lord Michael Ashcraft, von 2005 bis 2010 stellvertretender Vorsitzernder der Tories und heute Berater der Konservativen, sieht Labour heute bei den Wahlen vorne. 

14.05 Uhr

Starke Sicherheitsvorkehren wurden für den Wahlgang gertroffen. Überall im Land stehen Polizisten vor oder in der Nähe von Wahllokalen, berichten britische Medien, Twitterer und Wahlbeobachter - offensichtlich auch mehr als bei der vorigen Wahl vor fünf Jahren.

14.00 Uhr

Wahre Briten, wissen einfach, wie man sich zur einer Wahl standesgemäß kleidet.

Very British
Very British © (c) APA/EPA/WILL OLIVER (WILL OLIVER)

13.55 Uhr

2010 haben die Briten übrigens so gewählt:

Konservative: 36,1 % Stimmen (307 Mandate)

Labour: 29,0 % Stimmen (258)

Liberaldemokraten: 23,0 % Stimmen (57)

Grüne: 1,0 % Stimmen (1)

Schottland:

Scottish National Party (SNP): 1,7 % Stimmen (6)

Nur Nordirland:

Democratic Unionist Party (DUP): 0,6 % Stimmen (8)

Sinn Fein: 0,6 % Stimmen (5)

Social Democratic and Labour Party: 0,4 % Stimmen (3)

Nur Wales:

Plaid Cymru: 0,6 % Stimmen (3)

13.20 Uhr

Auch wenn man nicht weiß, wie die Wahl ausgeht, wie man eingeht, kann man hier wohl nicht verpassen

Gut ausgeschildert
Gut ausgeschildert © (c) APA/EPA/HANNAH MCKAY (HANNAH MCKAY)

13.18 Uhr

Nein, nicht die Holländer wählen. Es sind diesmal die Engländer dran.

Ob die Stimmen dann wegrollen?
Ob die Stimmen dann wegrollen? © (c) AP (Joe Giddens)

13.15 Uhr

Der britische Aktienmarkt ging am Donnerstag mit leichten Verlusten in den Handel, die Preise für Anleihen gaben ebenfalls nach. Das britische Pfund notierte angesichts des unklaren Wahlausgangs leicht schwächer. "Es ist jetzt wichtig für uns, dass wir so schnell wie möglich Klarheit haben", sagte der Chef des sechstgrößten britischen Konzerns GlaxoSmithKline, Andrew Witty.

13.10 Uhr

Rettungsaktion von Ed Milibands Bruder David. Immerhin selbst von 2007 bis 2010 Außenminister des Vereinigten Königreiches. Seit 2013 ist David Miliband Präsident des International Rescue Committee mit Sitz in New York. Nun will er offensichtlich vor allem Labour retten.

13.00 Uhr

Das ist bisher passiert: Um 8 Uhr (MESZ) wurden in ganz Großbritannien die Wahllokale geöffnet. Bis 23 Uhr (MESZ) sind rund 45 Millionen wahlberchtigte Briten aufgerufen, ihr Stimme für das Unterhaus abzugeben. Gleich zu Wahlbeginn gabn die vier Parteiführer von Labour, Tory, SNP und Ukip ihre Stimme ab.

12.51 Uhr

Nigel Farage signiert gut gelaunt Plakate und Bücher im Zentrum von Ramsgate

12.42 Uhr

Wählen in einer Wäscherei in Oxford

Gewählt, aber nicht getrocknet
Gewählt, aber nicht getrocknet © (c) AP (Alastair Grant)

12.30 Uhr

Rund 45 Millionen Wahlberechtigte entscheiden zwischen 3971 Kandidaten in 650 Wahlkreisen. 533 Wahlkreise befinden sich in England, 59 in Schottland, 40 in Wales und 18 in Nordirland. Welcher Kandidat auch immer die meisten Wählerstimmen im Wahlkreis gewinnt, bekommt den entsprechenden Sitz im Unterhaus. „The winner takes it all“ – der Gewinner räumt alles ab.

Nonnen in einer Wahlstation  in der St. John's Kirche in Paddington
Nonnen in einer Wahlstation in der St. John's Kirche in Paddington © (c) AP (Dominic Lipinski)

Die geografische Größe der 650 Wahlkreise variiert sehr, doch die Zahl der Wähler bewegt sich in den Wahlkreisen im Schnitt um die 70.000. Es gibt rund 64 Millionen Briten. Bei der vorangegangenen Parlamentswahl 2010 waren 45,6 Millionen Menschen für die Wahl registriert – nur 29,7 Millionen gingen tatsächlich hin. Wie viele Briten sich in diesem Jahr registriert haben, wird erst nach der Wahl am 7. Mai bekannt gegeben.

12.15 Uhr

Und wählt die Queen? Das britische Wahlrecht hat zwar keine Klausel, die der Königin das Wahlrecht abspricht. Trotzdem gehen Queen Elizabeth II. und ihre Familie niemals wählen und kandidieren auch nicht. Denn Aufgabe der Monarchie ist es, im Vereinigten Königreich Kontinuität zu stiften und die Gesellschaft zu einen – das verträgt sich nicht mit Parteinahme. In ihrer Rolle als Staatsoberhaupt muss die Monarchin außerdem politisch neutral bleiben. Sie hält sich auch aus internationalen Wahlen wie der Europawahl heraus. Übrigens hat die Queen auch keinen Pass. Da britische Pässe im Namen Ihrer Majestät ausgestellt sind, braucht die Majestät selbst keinen. 

12.05 Uhr

Kreative Wahllokal-Gestaltung

12.00 Uhr

Britische Wähler sind eigentlich schnelle Klarheit gewohnt. Am Tag nach der Parlamentswahl gibt es traditionellerweise einen neuen Premierminister - oder der alte bleibt im Amt. In diesem Jahr stellt sich Großbritannien auf eine ungewohntere Regierungssuche ein - es wird erwartet, dass am Donnerstag keine Partei eine absolute Mehrheit erzielt und die Regierungsbildung schwierig werden könnte. Dass es keine geschriebene Verfassung gibt, dafür aber einen Wust an tradierten Gepflogenheiten, macht die Sache nicht einfacher.

Im Folgenden eine Übersicht über die wichtigsten Schritte zu einer neuen Regierung in der Downing Street No. 10:

7. Mai: Der Wähler hat das Wort. Die Wahllokale schließen um 23.00 Uhr (MESZ). Unmittelbar danach gibt es auf Wählerbefragungen basierende Prognosen, die neben einer Aussage zu den prozentualen Stimmanteilen die noch wichtigere Sitzverteilung einschließen werden.

8. Mai: Sollte es eine absolute Mehrheit für eine der Parteien geben, wird der Gewinner seinen Sieg erklären. Sollte es zu einer Wachablöse kommen, müsste Amtsinhaber David Cameron zu Staatsoberhaupt Queen Elizabeth II. fahren und seinen Rücktritt einreichen. Dies gilt auch für eine Konstellation ohne absolute Mehrheit, in der Cameron aber keine Aussicht auf eine Regierungsbildung unter seiner Führung mehr sieht.

8. Mai und die Tage danach: Bei klarer Mehrheit erkennt der Unterlegene seine Niederlage an, und der Sieger bildet eine neue Regierung. Sollte sich keine eindeutige Mehrheit abzeichnen und Cameron die Chance auf eine eigene Regierungsbildung sehen, bleibt er zunächst weiter im Amt. Er muss dann mit seinen möglichen Partnern ein Regierungsprogramm zimmern.

27. Mai (voraussichtlich): In der sogenannten Queen's Speech, einer Regierungserklärung, wird das Programm der neuen Regierung verlesen.

Erste Juni-Woche: Abstimmung über die Queen's Speech im neuen Parlament - hierbei handelt es sich de facto um eine Vertrauensabstimmung für die neue Regierung, also die Nagelprobe. Sollte sie scheitern, weil die Mehrheit der Abgeordneten gegen das Programm stimmt, hätte dann die Gegenseite das Recht auf den nächsten Versuch.

Sollte es auch dann innerhalb von 14 Tagen keine stabile Regierung geben, könnte es zu Neuwahlen kommen. Dies wäre auch der Fall, wenn schon zuvor mindestens zwei Drittel der Abgeordneten für die Auflösung des Parlaments stimmen würden.

11.45 Uhr

Einige haben wenig Hoffnung auf bessere Zeiten. Britischer Humor: Irgendein Muppet wird ohnehin das Land regieren.

11.30 Uhr

11.00 Uhr

Internationale und britische Pressekommentare befassen sich am Wahltag ausführlich mit der Unterhauswahl.

So schreibt etwa die französische "Liberation": "Die Linke in Großbritannien hat festgestellt, dass die Arbeitslosigkeit auf Kosten der sozialen Gerechtigkeit zurückgegangen ist. Damit hat Labour-Chef Ed Miliband im Wahlkampf Punkte gewonnen und die Wiederwahl der Konservativen erschwert, auch wenn noch nichts entschieden ist. Dies ist auch die Herausforderung für alle europäischen Linken: Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig ein fortschrittliches soziales Modell fördern. Im Labour-Programm fehlt das Projekt einer Reform, die der liberalen Offensive für ein unsoziales Wachstum standhalten könnte. Cameron war erfolgreich, aber ungerecht. Wenn die Gerechtigkeit allerdings den Erfolg bremst, dann hat die Linke schon vorher verloren."

Und der Londoner "Guardian" meint: "Für die Wähler war dieser streng kontrollierte Wahlkampf sichtlich unbefriedigend. Es gab keine Konfrontation, und unzufriedene Bürger sind nicht zu Wort gekommen. Weil  Cameron jede Gegenüberstellung blockierte, gab es nur eine richtige TV-Debatte. Mit sieben Teilnehmern hat die sehr viel weniger Wirkung gezeigt, als möglich gewesen wäre. Vor einer Woche konnten sich endlich die Wähler in einer BBC-Sendung äußern. Dabei wurden die schärfsten Angriffe gegen die Politiker ausgesprochen. Nun haben die Wähler endlich das letzte Wort. Unserer Meinung nach verdient es Labour, unterstützt zu werden, doch auch wenn sie anderer Meinung sind, so sollten die Bürger sich an der Wahl beteiligen."

10.45 Uhr

Als sicher gilt heute nur ein großer Erfolg der schottischen Nationalisten von der SNP. Ihnen wird im Norden von Großbritannien ein überwältigender Sieg mit über 50 der 59 dort zu vergebenden Sitze vorausgesagt. Mit Spannung wird das Abschneiden der rechtspopulistischen UK Independence Party (UKIP) von Nigel Farage erwartet. Ihr werden zwar kaum Chancen eingeräumt, nach der Wahl politisch groß mitzumischen, aber bis zu 15 Prozent der Stimmen könnte die Partei, die Großbritannien aus der Europäischen Union lösen will, auf der Insel bekommen.

10.30 Uhr

Auch die Spitzenkandidatin der schottischen Nationalisten (SNP), Nicola Sturgeon, erreicht mit ihrem Mann Peter Murrell das Wahllokal im Broomhouse Gemeindehaus in Glasgow.

SNP-Chefin Nicola Sturgeon
SNP-Chefin Nicola Sturgeon © (c) APA/EPA/Robert Perry (Robert Perry)

9.45 Uhr

Der Permierminister hat gemeinsam mit seiner Frau Samanatha in Witney (Oxfordshire) seine Stimme abgegeben.

Premier David Cameron
Premier David Cameron © (c) APA/EPA/ANDY RAIN (ANDY RAIN)

9.15 Uhr

Die Parteiführer stürmen gleich zu Beginn in die Wahlurnen. Der Chef der britischen Labourpartei, Ed Miliband und seine Frau Justine geben ihre Stimme in Sutton Village Hall (Doncaster) ab.

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v © (c) AP (Jon Super)

Der Führer der britischen Unabhängigkeitspartei UKIP, Nigel Farage, wählt in Ramsgate (Kent).

Ukip-Chef Nigel Farage
Ukip-Chef Nigel Farage © (c) APA/EPA/HANNAH MCKAY (HANNAH MCKAY)

9.00 Uhr

Die Wahllokale in Großbritannen sind geöffnet. Die letzten Umfragen lassen ein sehr knappes Rennen zwischen den regierenden Tories von Premier David Cameron und der Labour-Partei von Ed Miliband erwarten. Die Umfragen der Institute YouGov, ICM und Survation sahen die beiden Parteien gleichauf mit jeweils 34, 35 oder 31,4 Prozent.

In den Umfragen von TNS, Opinium und Comres lagen die Konservativen einen Prozentpunkt vor Labour: TNS ermittelte einen Stand von 33 zu 32 Prozent und Opinium sowie Comres von 35 zu 34 Prozent. In einer Umfrage von Panelbase lag Labour hingegen mit 33 Prozent vor den Tories mit 31 Prozent.

Die letzten Umfragen, die vor dem Urnengang veröffentlicht werden durften, zeigten, "dass Labour und die Konservativen Gleichstand erreicht haben", erklärte die Chefin für Politik und Soziales beim Institut TNS, Michelle Harrison. "Wir erleben ein Großbritannien in einem politischen Fluss und nach einem langweiligen Wahlkampf beginnt das eigentliche Drama am Freitag."