Zwei Tage vor der britischen Parlamentswahl hat die rechtspopulistische UKIP einen ihrer Kandidaten aus dem Rennen genommen. Anlass für die Suspendierung seien "abscheuliche Ansichten", die Robert Blay von sich gegeben habe, sagte ein Parteisprecher am Dienstag.

Blay trat für UKIP (UK Independence Party) in Hampshire an. Dem "Daily Mirror" zufolge drohte er damit, seinen konservativen Lokalrivalen, Ranil Jayawardena, zu erschießen, sollte dieser eines Tages der erste britische Regierungschef asiatischer Abstammung werden. "Wenn dieser Knabe unser Premierminister wird, werde ich ihm persönlich eine Kugel hineinjagen", sagt Blay laut der Zeitung in einem auf Video aufgezeichneten Gespräch mit einem Reporter des "Daily Mirror".

"Nicht britisch genug"

Er hasse Jayawardena zutiefst, sagte Blay demnach weiter. Jayawardena sei "nicht britisch genug, um in unserem Parlament zu sein".

Es sind bereits eine ganze Reihe weiterer UKIP-Politiker mit rassistischen oder sexistischen Äußerungen aufgefallen. Die Partei, die einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union und schärfere Regeln für die Aufnahme von neuen Einwanderern fordert, lehnt Rassismus offiziell ab. In Umfragen kommt sie auf mehr als zehn Prozent Unterstützung. Aufgrund des britischen Mehrheits-Wahlrechts wird aber damit gerechnet, dass UKIP nicht mehr als eine Handvoll Sitze bei der Abstimmung am Donnerstag erhält. Dennoch könnte ihr eine gewichtige Rolle zukommen, da Umfragen zufolge wohl keine der großen Parteien eine Regierungsmehrheit gewinnen wird.