Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Sonntagabend eine Reise nach Minsk, Moskau und Kiew angetreten. Am Montag beginnen seine politischen Gespräche in der weißrussischen Hauptstadt. Kurz trifft seinen Amtskollegen Wladimir Makej und Präsident Alexander Lukaschenko, der wegen Unterdrückung der Opposition mit EU-Sanktionen belegt ist. Er will außerdem mit Menschenrechtsaktivisten sprechen.

Treffen mit Lawrow

Noch am Montag reist Kurz weiter nach Moskau. Dort ist am Dienstag eine Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten geplant sowie ein Treffen mit Außenminister Sergej Lawrow. Am Dienstagabend steht eine Unterredung mit dem ukrainischen Außenminister Pawlo Klimkin in Kiew auf dem Programm.

Bei seinen Gesprächen wird vermutlich der Ukraine-Konflikt im Vordergrund stehen. In dem Krieg starben laut UNO mehr als 6.000 Menschen. Seit der Einigung auf das Minsker Abkommen im Februar herrscht zwar keine Waffenruhe, die Kämpfe in der Ostukraine sind aber abgeflaut.

Angesichts des am Montag beginnenden Besuchs von Kurz in Moskau hat sich das russische Außenministerium in wohlwollender Weise über Österreich geäußert. Unter den EU-Staaten zähle Österreich "zu den Gegnern einer lang andauernden Konfrontation mit Russland und einer Ausweitung der Sanktionen", heißt es laut der Nachrichtenagentur RIA Novosti in einer Erklärung. Diese Haltung werde von vielen österreichischen Politikern, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und von einer großen Mehrheit der Unternehmer geteilt. Weiters stellte das russische Außenministerium auf seiner Homepage fest, dass sich die Beziehungen zwischen Russland und Österreich in positiver Weise entwickelten.