Im November 2014 war, im Vorfeld der Parlamentswahl in der Republik Moldau, infolge dubioser Transaktionen eine Milliarde US-Dollar (891,66 Millionen Euro) aus der früheren Sowjetrepublik "verschwunden". Drei der bedeutenden Banken im moldauischen Finanzsektor - die Banca de Economii, die Banca Sociala und die Unibank - hatten Kredite im Gesamtwert von einer Milliarde US-Dollar gewährt, deren Empfänger nicht ermittelt werden konnten.

Die Banken wurden unter staatliche Verwaltung gestellt. Die Antikorruptionsbehörden ermitteln mit Unterstützung US-amerikanischer Auditoren. Der letzte Woche von den US-Experten fertiggestellte sogenannte "Kroll-Bericht" wurde in einer Regierungssitzung hinter verschlossenen Türen präsentiert. Laut Medienberichten lautet dessen Schlussfolgerung, dass in den vergangenen Jahren eine Übernahme der drei Banken versucht wurde, wobei das Geld auf illegale Weise entwendet wurde, um die Transaktion zu tarnen.

In einer Erklärung forderten die Demonstranten die unverzügliche Veröffentlichung des "Kroll-Berichts", den Rücktritt der Beamten, die die Transaktionen bewilligten, die Verurteilung der Schuldigen und die Rückgabe des entwendeten Geldes. Auch zeigten sich die Demonstranten über die Inkompetenz, die Korruption und die Armut in der Republik Moldau im Allgemeinen empört.

Regierungschef Chiril Gaburici hat am Sonntagabend eine Krisensitzung der Regierung einberufen und lud Vertreter der Demonstranten für den morgigen Montag zu Gesprächen ein. "Es ist im Interesse der Regierung, die Krise im Finanz- und Banksektor zu lösen", so der Premier, der darauf hinwies, dass derzeit seitens der Firma Kroll, die den Auditbericht erstellte, ein Veröffentlichungsverbot bestehe.