Laut schwedischen Medienberichten handelte es sich um zwei Männer im Alter von 50 und 33 Jahren. Die christliche Zeitung "Dagen" berichtete, sie seien im November 2013 als Geiseln genommen worden, als sie während eines Missionseinsatzes in Jordanien die Grenze zu Syrien überquerten. Sie gehören demnach einer Pfingstgemeinde in Nordschweden an.

Einer der beiden, der 50-jährige Thomas Olsson, sagte der schwedischen Nachrichtenagentur TT: "Uns geht es den Umständen entsprechend gut und wir wollen allen danken, die daran beteiligt waren, uns frei zu bekommen. Nun wollen wir bei unseren Familien sein und unsere Kinder sehen." Olsson machte deutlich, dass er und die andere freigekommene Geisel, der 33-jährige Martin Reen, keine Fragen zu ihrer Gefangenschaft beantworten wollen.

Die schwedische Außenministerin Margot Wallström hatte am Samstag Jordanien und den Palästinensern für ihren Einsatz für die beiden Geiseln gedankt. Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas habe sich persönlich "entschlossen" für die beiden Schweden eingesetzt. Laut Wallström war auch die schwedische Polizei an den Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln beteiligt. Wo die zwei Männer gefangen gehalten worden waren, wurde nicht mitgeteilt.

Ein ranghoher Vertreter des palästinensischen Geheimdienstes sagte, der Einsatz für die Geiseln habe nach einem Besuch von Abbas in Stockholm im Februar begonnen, dem die Anerkennung des Palästinenser-Staates durch Schweden vorangegangen war. Anfang April sei es dem palästinensischen Geheimdienst gelungen, "direkten Kontakt" zu den Entführern aufzunehmen. In Abstimmung mit dem jordanischen Geheimdienst sei am Donnerstag vergangener Woche ein Einsatz zur Befreiung der Geiseln beschlossen worden.

Dazu reisten den Angaben zufolge palästinensische Spezialkräfte aus Jordanien nach Syrien. Dort hätten sie die Entführer von der Al-Nusra-Front, dem syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida, überzeugt, die Geiseln freizulassen. Am Freitag seien die Geiseln dann an einem vereinbarten Standort abgeliefert worden. Von dort aus seien sie in die schwedische Botschaft in der jordanischen Hauptstadt Amman und am Samstag dann schließlich zurück nach Schweden gebracht worden.

Auch die palästinensische Botschafterin in Schweden, Hala Husni Faris, sagte der Nachrichtenagentur TT, dass die Schweden von der Al-Nusra-Front entführt worden seien. Sie wurden demnach in der Nähe der jordanischen Grenze festgehalten. Ein Sprecher des schwedischen Außenministeriums wollte sich nicht zu Einzelheiten äußern, versicherte aber, dass kein Lösegeld gezahlt worden sei.