Der südkoreanische Regierungschef Lee Wan Koo ist im Zusammenhang mit einer Korruptionsaffäre zurückgetreten. Die von einer Reise nach Südamerika zurückgekehrte Staatspräsidentin Park Geun Hye nahm den Rücktritt nach offiziellen Angaben am Montag an. Sie gerät wegen der Affäre zunehmend selbst unter Druck. Lee hatte sein Amt erst vor zwei Monaten angetreten. Er wird verdächtigt, Schmiergeld von einem Unternehmer angenommen zu haben.

Selbstmord als Auslöser

Der 64-Jährige bestreitet das. "Ich bedaure es, für Unruhe gesorgt zu haben", sagte Lee am Montag zum Abschied vom Amt. Neben ihm werden weitere Regierungsvertreter und Politiker der Bestechlichkeit verdächtigt, darunter der Stabschef im Präsidialamt Lee Byung Kee. Der ehemalige Chef einer Pleite gegangenen Baufirma, Sung Wan Jong, hatte diesen Monat Selbstmord begangen. Ermittler fanden bei ihm die Namen von acht Politikern und ranghohen Regierungsbeamten, die nun im Verdacht der Bestechlichkeit stehen. Darunter waren Lee und der Stabschef in Parks Präsidialamt, Lee Byung Kee.

Lee soll vor zwei Jahren 30 Millionen Won (etwa 25.800 Euro) an illegalen Wahlkampfspenden von ihm erhalten haben. Sungs Leiche wurde am 9. April in Seoul gefunden.