Demnach sollen 36 Wohneinheiten in der Siedlung Neve Yaakov am nordöstlichen Stadtrand entstehen und 41 im benachbarten Pisgat Zeev. Die Sprecherin wertete die Ankündigung als Hinweis auf die künftige Ausrichtung der Koalition aus rechten und religiösen Parteien, die Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gegenwärtig bildet. "Diese Ausschreibung für Ost-Jerusalem durch die Übergangsregierung zeigt, was wir zu befürchten haben, wenn die neue Regierung steht", sagte Ofran. Statt jetzt eine neue "Richtung einzuschlagen und zu zeigen, dass Israel zum Friedensschluss mit den Palästinensern bereit ist, hält Netanyahu an seiner Wahlkampfstrategie fest und verhindert so eine Friedenslösung".

Netanjahu hatte am Vortag der Wahlen vom 17. März in der besonders umstrittenen jüdischen Siedlung Har Homa seinen Anhängern versprochen, er werde tausende weitere Siedlerwohnungen im arabischen Ostteil Jerusalems errichten lassen, um die Ansprüche der Palästinenser, hier die Hauptstadt ihres eigenen Staates zu errichten, zu blockieren. Israel hatte Ost-Jerusalem 1967 im Sechstagekrieg erobert und kurz darauf annektiert. International wird dieser Schritt als völkerrechtswidrig eingestuft.