"Die Kenntnis der Geschichte schützt uns nicht vor dem Schlimmsten", warnte der sozialistische Staatschef. Zahlreiche Gästen kamen einer Einladung Frankreichs nach, unter ihnen der deutsche EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, der polnische EU-Ratspräsident Donald Tusk und die lettische Regierungschefin Laimdota Straujuma, deren Land derzeit den EU-Ratsvorsitz innehat.

"Das Schlimmste kann immer noch kommen", warnte Hollande. "Indem wir das wissen, können wir es verhindern", mahnte er. Dazu solle die Zeremonie im ehemaligen KZ Struthof anlässlich des französischen Gedenktages an die Deportierten beitragen. Er habe zu einer europäischen Gedenkfeier eingeladen, "denn das, was hier passiert ist, war ein entsetzliches Verbrechen, begangen in Europa, von Europäern."

Der Präsident enthüllte zwei Gedenkplatten für die Opfer und besuchte mit seinen Gästen die ehemalige Gaskammer. Dort waren 86 Juden vergast worden. Hollande sprach mit Enkeln von Deportierten, die Blumen niederlegten. Bis 1944 waren in dem KZ etwa 52.000 Menschen eingesperrt. 22.000 von ihnen starben.