Die Regierung in Ankara hat nach eigenen Angaben mit einem Ansturm von ausländischen Extremisten zu kämpfen, die von der Türkei aus zum Jihad in Syrien aufbrechen wollen. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte am bei einem Besuch in Washington, sein Land habe gegen 12.800 Verdächtige ein Einreiseverbot verhängt. 1.300 ausländische Kämpfer seien ausgewiesen worden.

Die Region befinde sich derzeit in einer "kritischen Phase". "Die Türkei ist eines der Transitländer für die ausländischen Kämpfer und wir tun unser Bestes, damit das aufhört", sagte Cavusoglu. "Aber auch die Herkunftsländer müssen ihr Bestes tun, um diese Kämpfer festzunehmen, bevor sie aufbrechen." Dazu sei eine verbesserte internationale Zusammenarbeit, etwa beim Austausch von Informationen, notwendig.

US-Außenminister John Kerry sagte, die an Syrien, den Irak und Iran angrenzende Türkei sei ein "entscheidender Partner" der USA bei der Bekämpfung der Jihadistenorganisation Islamischer Staat (IS). Der IS sei zuletzt verstärkt unter Druck geraten und sei daher "enorm von neuen Rekruten" abhängig. Die Herkunftsländer von Islamisten müssten daher ihre Bemühungen verstärken, "die jungen Leute davon abzubringen, diesen fatalen Fehler zu begehen". Kerry kündigte zudem an, dass er an einem NATO-Außenministertreffen im südtürkischen Antalya am 13. und 14. Mai teilnehmen wolle.

Die Türkei und die USA hatten vergangenen Monat begonnen, tausende gemäßigte syrische Rebellen auszubilden und auszurüsten. Nach der Ausbildung sollen sie nach Syrien zurückkehren und dort gegen die Truppen von Staatschef Bashar al-Assad kämpfen.